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Senhor Neto und seine Alma Mater
Bevor Sie an der RUB-Würfelreise teilgenommen haben: Wann und warum haben Sie das letzte Mal an Ihre Alma Mater gedacht?
Um ehrlich zu sein, hatte ich die RUB nicht mehr so oft im Kopf. Ich bin seit 2002 in Rente und arbeite seitdem nicht mehr im Gebiet der Physik, habe nichts mehr mit Forschung und Vorlesungen zu tun. Diese wissenschaftlichen Tätigkeiten waren eine wichtige Verbindung zwischen mir und der RUB. Im Laufe der Zeit ist diese Verbindung lockerer geworden.
Aber die guten Freunde, die ich damals gewonnen habe, sowie die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft, die meine Familie und ich damals erlebten, sind unvergesslich und bleiben immer im Herzen. Für uns war es eine sehr schöne Zeit in Bochum!
Die RUB hat mir Türen für internationale Kooperation geöffnet.
Was machen Sie in Salvador und was hat Sie von der RUB dorthin geführt?
Bevor ich an die RUB kam, war ich Dozent und Forscher in Festkörperphysik am Institut für Physik der Universidade Federal da Bahia (UFBA). An der RUB habe ich im Gebiet der Ramanspektroskopie gearbeitet. Nach meiner Rückkehr habe ich in Brasilien durch finanzielle Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes und der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit ein Labor für photoakustische Spektroskopie eingerichtet.
Mein Studiengang an der RUB hat meine wissenschaftlichen Perspektiven erweitert und mir die Türen für diese internationale Kooperation geöffnet.
Zur Promotion an die Fakultät für Physik und Astronomie – wie kam es dazu?
Ein Freund von mir, Prof. Dr. Helion Vargas, hat mir empfohlen, nach Bochum zu kommen. Er ist ein bekannter Physiker und hat an einer der besten Universitäten Brasiliens, der UNICAMP, gearbeitet. Prof. Vargas kannte meinen zukünftigen Doktorvater Prof. Dr. Josef Pelzl, denn beide arbeiteten beim CNRS, der nationalen französischen Forschungsorganisation. Sie haben im Laufe ihres Lebens eine enge Kooperation aufgebaut, die sich zu einer festen Freundschaft entwickelt hat.
Prof. Vargas wusste ganz genau, dass ich bei Prof. Pelzl an der RUB die besten Bedingungen für eine erfolgreiche Doktorarbeit haben würde. Bevor ich nach Bochum kam, hat Prof. Pelzl unser Institut in Bahia besucht. Ich würde sagen, das war der Startpunkt für eine gute und freundschaftliche, eine zugleich persönliche und wissenschaftliche Beziehung. Nach der Promotion bin ich noch drei Mal für je einen dreimonatigen Forschungsaufenthalt an der RUB gewesen.
Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich ein schönes Gebäude der Uni fotografieren sollte oder ein Gebäude, das mehr unsere Kultur und Geschichte widerspiegelt.
Wenn Sie jemandem von der RUB erzählen: Welche vier Worte würden Sie mit Sicherheit verwenden?
Kompetenz, wissenschaftliche und technologische Entwicklung, Aufgeschlossenheit für die ausländische Studenten, freundliche Stimmung, Kultur.
Warum haben Sie den RUB-Würfel vor der Universidade Federal da Bahia fotografiert? Welche Bedeutung hat dieser Ort für Sie?
Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich ein schönes Gebäude der Uni fotografieren sollte oder ein Gebäude, das mehr unsere Kultur und Geschichte widerspiegelt. Daher habe ich beide Gebäude fotografiert und geschickt.
Ich habe mich gefreut, dass das Foto von dem Gebäude der Medizinischen Fakultät ausgesucht worden ist. Sie wurde 1808 gegründet und war die erste Fakultät für Medizin Brasiliens. Sie ist also die „cellula mater“ unserer Universität und das Gebäude, das auf dem Foto zu sehen ist, ist ein historisches Gebäude.
Die UFBA hat für mich persönlich eine große Bedeutung. Dort habe ich Physik studiert, eine Masterthesis in Geophysik abgelegt und als Professor und Forscher aktiv gedient. Für vier Jahre bin ich Direktor des Instituts für Physik gewesen, habe ein Forschungslabor gegründet und koordiniert. Bevor ich in Rente gegangen bin, war ich vier Jahre lang Beauftragter des Rektors für Internationale Angelegenheiten.
In dieser Funktion habe ich die Gelegenheit gehabt, zusammen mit Vertretern von zwei anderen Universitäten Brasiliens die Hochschule Bremen zu besuchen und die Erweiterung eines akademischen Abkommens zu unterschreiben. Das Abkommen sollte auch den Austausch von Studierenden und Professoren der Ingenieur- und Geisteswissenschaften ermöglichen. Zusammenfassend erlaube ich mir zu sagen, dass die UFBA mir die Basis für meine kulturelle, wissenschaftliche, akademische und soziale Ausbildung gegeben hat und ich habe versucht, zu ihrer Entwicklung beizutragen.
Wenn Sie den RUB-Würfel noch einmal erhalten würden, welche Kulisse würden Sie für das nächste Foto wählen?
Beim nächsten Mal würde ich ein Foto einer Sehenswürdigkeit machen, die mit Freizeit und Spaß zu tun hat. Zum Beispiel einen schönen Strand an einem sauberen Gewässer, eine tolle Touristenattraktion oder etwas, das auf unsere Gastronomie, Musik und Tanz aufmerksam machen kann.
Jeder, der an der RUB studiert, gelehrt oder gearbeitet hat, kann sich den RUB-Alumni anschließen. Als Mitglied profitieren die Ehemaligen von zahlreichen Angeboten, unter anderem von Karriere-Workshops, Alumni-Treffen und kostenfreien Abos der Campuszeitung Rubens und des Wissenschaftsmagazins Rubin. Die Anmeldung ist möglich unter www.rub.de/alumni
3. März 2015
09.00 Uhr