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Auf den Spuren Darwins
Wenn man Evolution und Evolutionsökologie untersuchen will, gibt es eigentlich keinen besseren Ort als die Galapagos-Inseln – den Ort, an dem Darwin seine grundlegenden Erkenntnisse zur Evolutionstheorie hatte. Wir haben mit Studierenden der Biologie zwei Wochen auf den Inseln und auf dem ecuadorianischen Festland verbracht, um die auch heute noch stattfindenden dynamischen Evolutionsprozesse zu erforschen. Dabei haben wir zahlreiche Arten bestimmt und vertiefte Kenntnisse über ihre Funktion im Ökosystem vermittelt.
Nirgendwo sonst auf der Welt
Auf North Seymour, einer kleinen Insel der Galapagos-Gruppe haben wir den auf dem Foto gezeigten Drusenkopf angetroffen. Es gibt ihn nirgendwo sonst auf der Welt, nur hier auf den Galapagos-Inseln. Die großen Landleguane leben in selbstgegrabenen Erdhöhlen, gut geschützt vor der glühenden Sonne. Das Tier lag im Schatten einer riesigen Opuntie, von denen sich die Drusenköpfe auch ernähren. Es gibt insgesamt 190 Arten von Opuntien, die somit die artenreichsten Kakteengewächse überhaupt sind.
Da es auf den Galapagos-Inseln keine Landraubtiere gibt, sind die Drusenköpfe sehr entspannt und laufen auch dann nicht weg, wenn man ihnen relativ nahe kommt. Diese Nähe zu den Tieren war eines der Highlights auf unserer Reise.
Dr. Sebastian Striewski ist freier wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Biodiversität und Evolutionsökologie der RUB. Seit 2013 leitet er außerdem eine private Agentur für Naturreisen. Im Rahmen seiner Lehr- und Agenturtätigkeit unternahm er in den vergangenen Jahren zahlreiche Expeditionen nach Patagonien und Kenia, auf die Seychellen und Azoren sowie in die Toskana, nach Norwegen, Indonesien und Australien. Auf diesen Reisen führte er als Exkursionsleiter Studierende und Naturliebhaber durch seine Lieblingslebensräume.
1. Juni 2018
09.26 Uhr
Protokoll: Julia Weiler