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RUB-Forscher werben 5 Millionen Euro Fördermittel ein
Forschungsrats (ERC) haben sich gleich zwei Bochumer Wissenschaftler durchgesetzt. Prof. Dr. Martina Havenith vom Lehrstuhl für Physikalische Chemie II und Prof. Dr. Christof Paar vom Lehrstuhl für Eingebettete Sicherheit erhalten jeweils 2,5 Millionen Euro Fördermittel aus dem Programm.
Die Europäische Union fördert auf diesem Weg risikoreiche bahnbrechende Ideen von etablierten Wissenschaftlern. Im Jahr 2015 gingen 1.953 Anträge aus 29 verschiedenen Ländern ein. Der Europäische Forschungsrat bewilligte rund 14 Prozent davon. Wissenschaftliche Exzellenz war das einzige Auswahlkriterium.
Wie Proteine und Lösungsmittel interagieren
Mit den Fördermitteln möchte Martina Havenith eine neue Methode entwickeln: die zeitaufgelöste Terahertz-Kalorimetrie. Sie soll erlauben, die Interaktion von Proteinen mit dem umgebenden Lösungsmittel in Echtzeit zu verfolgen. Dazu nutzt sie erstmals Methoden der zeitaufgelösten Laserspektroskopie.
Aktuell erlaubt die Kalorimetrie nur Analysen auf Zeitskalen von 1 bis 100 Sekunden. Außerdem erfasst sie lediglich den Zustand, in dem die Reaktionspartner bereits aneinander gebunden sind. Für biologische Reaktionen ist aber das dynamische Zusammenspiel der Interaktionspartner und des Lösungsmittels entscheidend. Mit der Terahertz-Kalorimetrie könnten sich diese Prozesse in Zukunft mit millionenfach besserer zeitlicher Auflösung untersuchen lassen. In einer Presseinformation berichten wir ausführlich über ihre Pläne.
Neue Sicherheitsmechanismen für das Internet der Dinge
Mit dem Internet der Dinge vernetzen sich alle Bereiche des alltäglichen Lebens: eine Herausforderung für die IT-Sicherheit. Als besonders gefährlich gelten Angriffe, die nicht auf die Software, sondern auf die Hardware abzielen. Durch Manipulation der integrierten Schaltkreise können Angreifer Sicherheitslösungen aushebeln und Kontrolle über wichtige Geräte und Systeme erlangen.
Das ERC-geförderte Projekt will dem zuvorkommen. Die Forscher wollen zunächst umfassend analysieren, auf welchen Wegen eine Manipulation der Hardware möglich ist. Basierend auf den Erkenntnissen wollen sie dann wirksame Gegenmaßnahmen entwickeln. Weitere Informationen zu dem bewilligten Projekt finden sich in einer Presseinformation.
15. April 2016
12.30 Uhr