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Moleküle gezielt in schraubenförmige Strukturen falten
Wie man Moleküle schraubenförmig aufwindet, beschreibt ein internationales Forscherteam in der Zeitschrift „Angewandte Chemie“. Die Wissenschaftler ahmten mit künstlichen Molekülen die Prinzipien nach, mit denen die Natur Biomolekülen ihre Funktion verleiht.
Helix-Form: eine besondere Herausforderung
„Die Form von Molekülen bestimmt maßgeblich ihre Funktion“, sagt Prof. Dr. Nils Metzler-Nolte vom RUB-Lehrstuhl für Anorganische Chemie I, einer der Beteiligten. Wenn sich zum Beispiel die Form bestimmter Enzyme verändert, verursacht das Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer.
Bislang war es eine Herausforderung gewesen, künstlichen Molekülen gezielt eine bestimmte Helix-Struktur zu verpassen. Denn es war nur schwer kontrollierbar, ob sich ein Molekül links- oder rechtsherum schraubenförmig aufwindet. Genau das gelang den Wissenschaftlern aus Frankreich, Deutschland und Japan, indem sie in den Molekülen an bestimmten Stellen Bindungen zwischen zwei Schwefelatomen einfügten.
„So falten wir ein Molekül wie ein Blatt Papier, das man immer wieder knickt“, vergleicht Nils Metzler-Nolte. Die Forscher erzeugten dabei sowohl links- als auch rechtsgewundene Helices. Sie zeigten außerdem, dass eine Helix ihre Struktur durch einfache Berührung auf ein anderes Molekül übertragen kann.
25. April 2016
09.51 Uhr