Amt Julia Enxing ist neue Vorsitzende des Vereins AGENDA
Die Bochumer Theologin bildet zusammen mit Martina Bär eine Doppelspitze im Vorstand des Forums katholischer Theologinnen.
Das größte deutsche Theologinnen-Netzwerk AGENDA steht unter neuer Leitung: Bei einer Online-Mitgliederversammlung am 11. September 2024 wählten die Mitglieder den achtköpfige Vorstand neu. Die Leitung teilen sich nun die Grazer Theologin Prof. Dr. Martina Bär und die Bochumer Theologin Prof. Dr. Julia Enxing. Sie lösen Gunda Werner (ebenfalls Ruhr-Universität Bochum) ab, die das Netzwerk seit 2019 geleitet hatte.
Julia Enxing besetzt seit April 2024 den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität. Neben ihr gehört mit Theresa Maria Thunig (als Schriftführerin des Verein) eine weitere Bochumer Theologin dem AGENDA-Vorstand an. Thunig ist Doktorandin an der Katholisch-Theologischen Fakultät.
Partizipative, synodale Form von Leitung
In einer ersten Reaktion teilten Bär und Enxing mit, dass sie sich bewusst für eine Doppelspitze entschieden haben, um so eine „partizipative, synodale Form von Leitung“ umzusetzen: „Gerade jetzt, da die Repräsentanz und Stimme der Frauen in Theologie und Kirche weltkirchlich unhintergehbar geworden sind, ist es wichtig, katholische Frauen in theologischer Forschung und Kirche zu stärken und sich für deren Anliegen mit einem starken Netzwerk wie AGENDA eines ist einzusetzen."
Über den Verein
Das „Forum katholischer Theologinnen AGENDA“ besteht seit 1998 und hat aktuell über 400 Mitglieder in zehn Ländern. Der Verein möchte die wissenschaftliche und gesellschaftsrelevante Arbeit von katholischen Theologinnen sichtbar machen und deren Position in Kirche und Gesellschaft stärken. AGENDA richtet unter anderem das alle zwei Jahre stattfindende Hohenheimer Theologinnen-Treffen aus, das dem fachlichen Austausch von Theologinnen aus der Wissenschaft und unterschiedlichen Berufen innerhalb und außerhalb von Kirche dient.
Zuletzt hat AGENDA im Januar 2024 mit einer Studie über die sogenannten Nihil-obstat-Verfahren (die Erteilung der kirchlichen Lehrerlaubnis für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler) für Aufsehen gesorgt. Die Studie hatte ergeben, dass viele Bewerberinnen und Bewerber das Verfahren als intransparent und belastend erleben und dass Frauen eine höhere Zahl von Rückfragen und Beanstandungen aus dem Vatikan oder vom zuständigen Ortsbischof erhalten als Männer.