Internationalisierung RUB International 2030
Mit einer neuen Strategie reagiert die Ruhr-Universität auch auf globale Herausforderungen.
Im November 2024 wurde die neue Gesamtstrategie zur Internationalisierung an der Ruhr-Universität veröffentlicht. Im Interview geht Reena James, Referentin des Rektors für Internationalisierung, auf die Leitlinien, Ziele und Maßnahmen der neuen Strategie ein.
Frau James, warum bedarf die Ruhr-Universität einer (neuen) Internationalisierungsstrategie?
Mit der neuen Internationalisierungsstrategie reagiert das Rektorat vor allem auf die globalen und geopolitischen Herausforderungen, die sich auch auf die Internationalisierungsaktivitäten an der Ruhr-Universität auswirken. Klimawandel, Digitalisierung, Gesundheit, nachhaltige Energieversorgung, Ernährungssicherheit, Migration und demografischer Wandel sind nur einige zentrale Themen, für die eine verstärkte internationale Zusammenarbeit insbesondere in Bildung, Wissenschaft und Forschung unabdingbar sind.
Gleichzeitig sind wir an der Ruhr-Universität immer häufiger gefragt, mit Menschen und Kooperationspartnern aus Krisenregionen oder autoritär regierten Staaten umzugehen. Der russische Angriffskrieg oder die eingeschränkte Wissenschaftsfreiheit in Ländern wie dem Iran, China oder Afghanistan sind nur einige Beispiele, die konkrete Auswirkungen auf die Internationalisierungsarbeit an der Ruhr-Universität haben. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hatte Folgen für die Auslandsmobilität, Austausche und Kooperationsvorhaben: So wurde unter anderem intensiv über digitale Möglichkeiten in der Internationalisierung und etwa den Ausbau des virtuellen Lehrangebots diskutiert.
Die Leitlinien geben einen Orientierungsrahmen für unsere Internationalisierungsaktivitäten.
Diese Entwicklungen aufgreifend hat das Rektorat die neue Gesamtstrategie, auch nach eingehender Bewertung von Stärken und Chancen in der Internationalisierungsarbeit der Ruhr-Universität, entwickelt. Die erarbeiteten Leitlinien geben einen Orientierungsrahmen für unsere Internationalisierungsaktivitäten und sollen helfen, Maßnahmen besser abzustimmen und Synergien zu schaffen.
Welche inhaltlichen Schwerpunkte setzt die Strategie?
Die neue Internationalisierungsstrategie skizziert acht umfassende Handlungsfelder mit einem breitem Spektrum von Aktivitäten: Studium und Lehre, Forschung, Wissens- und Technologietransfer mit gesellschaftlichem Impact, Strategische internationale Partnerschaften und Netzwerke, Global Engagement, Community, Operative Exzellenz in Internationalisierung, Internationales Marketing und Rekrutierung.
Wie fördern wir Auslandsmobilität und internationalen Austausch?
Es geht zum Beispiel darum, wie wir Auslandsmobilität und internationalen Austausch für alle Hochschulangehörigen besser zugänglich machen, wie wir noch bedarfsgerechter die Willkommens- und Betreuungskultur ausgestalten oder wie wir globale Themen und internationale Bezüge verstärkt in Forschung, Lehre und Transfer einbinden. Aber auch wie wir die Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern vor Ort und im Ausland im Sinne der Internationalisierung weiter ausbauen, gezielter für die Ruhr-Universität im Ausland werben und hochschulinterne Prozesse und Erfahrungsaustausche im Bereich Internationalisierung optimieren.
Wen betrifft die Strategie konkret?
Im Entwicklungsprozess der Strategie hat es sehr geholfen, über ein Jahr die Expertise eines divers und international besetzten Beratungsgremiums, dem Strategy Board Internationalization, heranzuziehen und intensiv mit verschiedenen Stakeholdern, wie beispielsweise den dezentralen Internationalisierungsbeauftragten, Vertreter*innen der Studierendenschaft und der Verwaltung übergreifende Zielsetzungen und Maßnahmen der Internationalisierung zu diskutieren.
Internationalisierung kann langfristig und nachhaltig nur gelingen, wenn sie von allen aktiv gelebt und mitgestaltet wird.
So konnte bereits ein Maßnahmenkatalog zur kurz- bis langfristigen Umsetzung entwickelt werden, in den die vielen Anregungen und Impulse – Bottom-up wie auch Top-down – eingeflossen sind. Deutlich wurde dabei allen: Internationalisierung kann langfristig und nachhaltig nur gelingen, wenn sie von allen Personengruppen – von den Studierenden, über die Wissenschaftler*innen bis hin zum Personal in Technik und Verwaltung – aktiv gelebt, gestaltet und genutzt wird.
Wie geht es nun weiter?
Die Internationalisierung an der Ruhr-Universität bleibt „work in progress“. Die RUB-Community ist auch in den nächsten Entwicklungs- und Umsetzungsschritten gefragt, sich zu beteiligen und aktiv einzubringen.