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Große Unterschiede in der Ärzteausbildung
Wie die Voraussetzungen für die Lehre in Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin (GTE) an deutschen Fakultäten sind, haben Forscherinnen und Forscher der RUB gemeinsam mit Berliner Kollegen in einer Umfrage ermittelt. Sie fanden teils erhebliche Unterschiede vor, die Fragen nach der Vergleichbarkeit des Studiums aufwerfen.
Breites Spektrum an Inhalten
29 Institutionen, die für die medizinische Ausbildung im sogenannten Querschnittsbereich „Geschichte, Theorie, Ethik“ verantwortlich sind, nahmen an der Befragung teil. Allerdings verfügten zum Zeitpunkt der Befragung nur 19 Fakultäten über eine Professorenstelle für wenigstens eines der drei Arbeitsgebiete Medizinethik, Geschichte oder Theorie der Medizin. Die Anzahl der unterrichteten Studierenden reicht von weniger als 100 bis mehr als 350 Studierende pro Studienjahr. Durchschnittlich umfasste der für die Lehre zur Verfügung stehende Zeitrahmen im gesamten Studium etwa 30 Schulstunden. Dabei entfällt auf die Medizinethik durchschnittlich die Hälfte des gesamten Lehrbudgets.
Die Mehrheit der befragten Lehrenden sieht medizinethische Inhalte als für die ärztliche Tätigkeit wichtigsten Bestandteil des Querschnittsfachs. „Allerdings zeigt die Befragung auch, dass für alle drei Bereiche eine Vielzahl von Themen genannt werden, die nach Einschätzung der Befragten gelehrt werden sollten“, so Jan Schildmann vom Institut für Medizinische Ethik der RUB. Für den Bereich Geschichte nennen die Befragten die Medizin im Nationalsozialismus am häufigsten als wichtiges Thema. Dilemmata am Lebensende sehen viele als wichtigstes ethisches Thema.
Ihre Ergebnisse haben die RUB-Forscher im GMS Journal for Medical Education veröffentlicht.
16. Mai 2017
09.18 Uhr