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Mehr Transparenz für die Energieforschung
Einen einheitlichen und zentralen Zugang zu Informationen über die Energieforschung in Deutschland hat das Team des Projekts Enargus bereitgestellt. Ein neues Online-Wiki hilft Politikern, Projektträgern und der interessierten Öffentlichkeit, den Überblick über die rund 22.000 Forschungsprojekte im Energiesektor zu behalten, die seit 1970 mit Bundesmitteln gefördert wurden.
Gemeinsame Sprache finden
„In der Vergangenheit mangelte es an Transparenz und Schnittstellen in der Förderpolitik“, sagt Prof. Dr. Hermann-Josef Wagner, Leiter des RUB-Lehrstuhls für Energiesysteme und Energiewirtschaft, der an dem Projekt beteiligt war. Das Enargus-Team verknüpfte verschiedene Datenbanken von Energieforschungsvorhaben inhaltlich miteinander, was nicht nur eine technische Herausforderung war. Auch eine gemeinsame Sprache musste her.
„Die Enargus-Datenbank ermöglicht nun eine effiziente und quellenübergreifende Suche nach thematisch ähnlichen Vorhaben“, so Wagner. Wissenschaftler, die ein neues Projekt beantragen wollen, können sich so über den Stand der Forschung informieren und geeignete Kooperationspartner finden. Politiker finden schnell Antworten auf Fragen wie: Wie viel Geld ist den vergangen zehn Jahren in die Entwicklung erneuerbarer Energien geflossen?
Das Online-Wiki enthält außerdem über 2.200 Artikel zu Energietechnik und -wirtschaft. Der Fraunhofer-Verlag hat sie als 1.300 Seiten starkes Buch unter dem Titel „Energiekompendium“ herausgegeben. Die Forscher stellten das Werk auf den Berliner Energietagen vom 3. bis 5.Mai 2017 bei ihrer Abschlusspräsentation der Projektergebnisse vor. Derzeit ist es noch nicht im Handel erhältlich.
Enargus lief von 2011 bis 2017, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Koordiniert wurde das Vorhaben vom Fraunhofer-Institut für angewandte Informationstechnik. Insgesamt waren neun Institute aus den Bereichen Informatik, Sprachwissenschaft und Energieforschung dabei.
19. Mai 2017
09.52 Uhr