Zuversichtlich im weiteren Wettbewerb: die Ruhr-Universität Bochum
© RUB, Marquard

Clusteranträge Erfolge in der Exzellenzstrategie

Diese Vorentscheidung sorgt für Freude: Mit zwei Anträgen für Forschungscluster geht es in die nächste Wettbewerbsrunde.

Zwei eingereichte Skizzen der Ruhr-Universität Bochum (RUB) können nach positiver Begutachtung nun zu Vollanträgen für Exzellenzcluster ausformuliert werden:

  • Cyber-Sicherheit im Zeitalter großskaliger Angreifer,
  • Ruhr Explores Solvation (Resolv) gemeinsam mit der Technischen Universität (TU) Dortmund.

„Wir freuen uns über den Erfolg auf der ersten Etappe des Wettbewerbs“, sagt Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich. „Mit diesen Projekten gehen wir jetzt zuversichtlich in die nächste Phase der Exzellenzstrategie.“

Starke Forschung im Ruhrgebiet

„Die IT-Sicherheit ist ein zukunftsträchtiges Forschungsthema im Ruhrgebiet“, sagt Schölmerich. „So profitieren auch einzelne Clustervorhaben von der gegenseitigen Unterstützung in der Region. Bei Resolv – in der Solvatationsforschung – kooperieren die RUB und die TU Dortmund bereits erfolgreich mit Wissenschaftlern aus Duisburg-Essen und weiteren außeruniversitären Partnern.“ Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert das Exzellenzcluster Resolv seit 2012.

Clusterantrag Cyber-Sicherheit

Seit unsere Lebenswelt von vernetzten Geräten wie Smartphones, vernetzten Fahrzeugen und intelligenten medizinischen Implantaten durchsetzt ist, ist die IT-Sicherheit zu einer zentralen gesellschaftlichen Frage geworden. Viele IT-Angriffe kommen von großskaligen Angreifern, insbesondere staatlichen Organisationen oder der organisierten Kriminalität. Staatliche Widersacher sind besonders besorgniserregend, da sie langfristig agieren und über erhebliche technische Fähigkeiten und Ressourcen verfügen.

Gegenmaßnahmen gegen diese mächtigsten Angreifer liegen im Fokus des Clusters Cyber Security in the Age of Large-Scale Adversaries (Casa). Die Forschung verfolgt einen interdisziplinären Ansatz, bei dem führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit technischer Ausrichtung mit Forschenden aus der Psychologie kooperieren, die das Zusammenspiel von menschlichem Verhalten und IT-Sicherheit untersuchen. Diese Konstellation ist europaweit einzigartig.

Im Transfer Lab werden die Forschungsergebnisse bezüglich ihrer Praxisrelevanz in verschiedenen kritischen Anwendungsszenarien aus den Gebieten der intelligenten Produktion, Logistik und E-Health untersucht.

Zur Einrichtung

Das Casa-Cluster ist am Horst–Görtz-Institut für IT-Sicherheit (HGI) der Ruhr-Universität Bochum beheimatet. Es gilt international als eine der führenden Forschungsstätten, hat Europas größtes Ausbildungsprogramm für IT-Sicherheit und verfügt über umfangreiche akademische und Industrie-Netzwerke.

„Wir freuen uns, im Rahmen des Casa-Clusters einen neuen interdisziplinären Ansatz verfolgen zu können, der nicht nur die technischen Aspekte untersucht, sondern die kritische Komponente des menschlichen Verhaltens im Kontext der IT-Sicherheit erforscht. Wir sind überzeugt, dass wir mit diesem europaweit einzigartigen Forschungsansatz neue Sicherheitslösungen gewinnen werden“, betont Prof. Dr. Christof Paar, Geschäftsführender Direktor des HGI
der RUB, der zusammen mit Prof. Dr. Thorsten Holz und Prof. Dr. Eike Kiltz Sprecher des Antrags ist.

Clusterantrag Resolv

Die besondere Rolle des Lösungsmittels bei chemischen Reaktionen nimmt das Team vom Exzellenzcluster Resolv in den Fokus. Nahezu alle biologischen Vorgänge und auch viele technische Prozesse finden in flüssiger Phase statt. Das umgebende Lösungsmittel übt dabei aktiv Einfluss auf die chemischen Reaktionen aus. Mehr als 200 Chemiker, Biologen und Physiker kooperieren, um die Natur dieser Interaktionen zu entschlüsseln und basierend auf den Erkenntnissen neue Konzepte für die Industrie zu entwickeln – zum Beispiel für die Energieumwandlung und -speicherung oder die Arzneimittelforschung.

Zur Einrichtung

In Resolv arbeiten RUB-Wissenschaftler gemeinsam mit Partnern der Universitäten in Dortmund und Duisburg-Essen, der Max-Planck-Institute für Eisenforschung (Düsseldorf), Chemische Energiekonversion (Mülheim an der Ruhr) und Kohlenforschung (Mülheim an der Ruhr) sowie vom Fraunhofer-Institut Umsicht in Oberhausen. Darüber hinaus verfügen die Forscher aus dem Ruhrgebiet über ein internationales Netzwerk von hochrangigen Wissenschaftlern.

Das Exzellenzcluster beinhaltet eine eigene Graduiertenschule und fördert Maßnahmen für Gleichstellung, Internationalisierung, Wissenstransfer sowie die Unterstützung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Ziel des Clusters ist es, die Lösungsmittelchemie – Solvation Science – als neue Disziplin zu etablieren.

Erste Entscheidung in der Exzellenzstrategie

In der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den Hochschulen in Deutschland sind damit die ersten Entscheidungen gefallen. Aus insgesamt 195 Antragsskizzen hat ein internationales Expertengremium in der Förderlinie Exzellenzcluster 88 Projekte für die Endrunde bestimmt. Die Frist für die weitere Antragstellung läuft bis zum 21. Februar 2018; die Förderentscheidungen fallen am 27. September 2018.

Veröffentlicht

Freitag
29. September 2017
13:43 Uhr

Von

Jens Wylkop

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