Research Academy Ruhr Universitätsallianz bündelt Nachwuchsförderung
Eine neue Plattform vernetzt Angebote von Qualifizierung bis Karriereplanung – rund 10.000 Nachwuchswissenschaftler profitieren.
Den wissenschaftlichen Nachwuchs im Ruhrgebiet gezielt fördern und stärken: Mit der Research Academy Ruhr bündeln die drei Ruhrgebietsuniversitäten ab sofort ihre lokalen Aktivitäten im Bereich der Nachwuchsförderung und entwickeln gemeinsam neue Formate. Rund 10.000 Nachwuchswissenschaftler profitieren künftig von dem universitätsübergreifenden Angebot.
Seit über zehn Jahren kooperieren die Ruhr-Universität Bochum, die Technische Universität Dortmund und die Universität Duisburg-Essen erfolgreich in der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr). Mit der Research Academy Ruhr (RAR) schaffen die drei Universitäten nun ein übergreifendes Angebot, das sich zu einer der leistungsfähigsten und größten Plattformen für die Nachwuchsförderung in Deutschland entwickeln wird und die Position der UA Ruhr als attraktiven Wissenschaftsstandort weiter stärkt. Rückenwind kommt vom Land Nordrhein-Westfalen und dem Mercator Research Center Ruhr (Mercur): Sie fördern den Aufbau der RAR für vier Jahre mit insgesamt 800.000 Euro. Die drei UA-Ruhr-Universitäten unterstützen das Projekt zusätzlich mit rund 1 Million Euro.
Die Gründung der Research Academy Ruhr ist eine Riesenchance.
Roland Fischer
RAR-Sprecher Prof. Dr. Wilhelm Löwenstein fasst das Potenzial des neuen fachübergreifenden Verbunds zusammen: „Die Research Academy Ruhr bietet ein hochwertiges Qualifizierungsprogramm, das Kompetenzen fördert und Karriereperspektiven erweitert. So stärkt sie die Wissenschaftsregion Ruhrgebiet und die Köpfe von morgen.“ Den mit der RAR-Gründung einhergehenden Kulturwandel unterstrich der Festredner Prof. Dr. Roland Fischer, Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Professor an der Technischen Universität München: „Es ist noch nicht lange her, da hieß es: ‚Was Sie als Betreuer mit Ihren Doktoranden machen, geht die Universität nichts an.‘ Dass diese Einstellung nun endgültig der Vergangenheit angehört, ist ein echter Fortschritt. Die Gründung der Research Academy Ruhr ist eine Riesenchance, die es zu nutzen gilt. Erhalten sie vor allen Dingen ihren flexiblen Projektcharakter und die kaleidoskopische Vielfalt.“
Zahlreiche Synergieeffekte
Die RAR profitiert von vorhandenen Strukturen an den einzelnen Universitäten, baut auf diesen auf und schafft Synergieeffekte. So hat die Ruhr-Universität Bochum umfassende Erfahrungen durch die Gründung und den Betrieb der RUB Research School gemacht, die als Graduiertenschule im Rahmen der Exzellenzinitiative gefördert wurde und seit vielen Jahren als eigenständige Einrichtung besteht. Die Universität Duisburg-Essen baut mit dem Graduate Center Plus gerade ein Graduiertenzentrum auf, auch die Technische Universität Dortmund erweitert ihr Angebot derzeit ebenfalls.
Viele lokale Formate zur Nachwuchsförderung der drei Universitäten fließen in die Research Academy Ruhr ein und werden für Angehörige der anderen Standorte geöffnet. Ebenso werden die bestehenden UA-Ruhr-weiten Initiativen wie Mentoring hoch drei, Karriereforum, Frühjahrs- oder Herbstakademie und Coaching Plus unter dem neuen Dach zusammengefasst. Darüber hinaus entwickeln die Universitäten in der Research Academy Ruhr gemeinsam neue Konzepte, um ihre Angebote bedarfsgerecht und passgenau weiter auszubauen.
Wahlmöglichkeiten erweitern
Die Research Academy Ruhr erweitert die Wahlmöglichkeiten der insgesamt rund 10.000 Nachwuchswissenschaftler in der UA Ruhr. Dazu gehören Studierende in der späten Masterphase, Doktoranden, Postdocs und Juniorprofessoren. Ihnen wird die Plattform stärker spezialisierte Qualifikationsmöglichkeiten bieten, darunter die Stärkung überfachlicher und persönlicher Kompetenzen und Programme zur Karriereplanung. Mit der Frühjahrsakademie für Promotionsinteressierte und Doktoranden sowie dem Karriereforum für fortgeschrittene Nachwuchswissenschaftler haben bereits die ersten Formate unter dem neuen Dach der Research Academy Ruhr stattgefunden.
Im Herbst werden Postdocs bei der Herbstakademie die Möglichkeit haben, ihre Kompetenzen für zukünftige Führungspositionen zu stärken und erweiterte Karriereperspektiven zu entwickeln. Über die aktuellen Forschungsfördermöglichkeiten auf nationaler als auch auf europäischer Ebene informiert die Research Academy Ruhr in Zusammenarbeit mit der Kooperationsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen (KOWI) am 25. Oktober 2018 in Bochum. Darüber hinaus finden im November Wirtschaftskollegs statt.