UNIC

Grüne Städte und smarte Lösungen

Mittendrin bei einer europäischen Hochschulkonferenz. Zwei RUB-Studierende teilen ihre Eindrücke.

Wie werden europäische Städte nachhaltig und widerstandsfähig? Dieser Frage widmete sich vom 7. bis 9. Mai 2025 die erste thematische Konferenz des europäischen Hochschulverbunds UNIC – European University of Post-Industrial Cities an der Universität Malmö, Schweden. Mit dabei: Zwei Studierende der Ruhr-Universität Bochum, Caitlin Peng und Maximilian Dahlems. Die beiden RePIC-Studierenden konnten vor Ort mehr als nur spannende Eindrücke sammeln.

Im Fokus der Konferenz standen zwei zentrale UNIC Thematic Lines: „Sustainability and Green Cities“ und „Urban Resilience and Smart Cities“. Forschende, Studierende und kommunale Akteure diskutierten gemeinsam, wie Städte nachhaltiger, widerstandsfähiger und gerechter gestaltet werden können, insbesondere im postindustriellen Kontext.

Das Format gab mir das Gefühl, dass Studierende auf der Konferenz mit Respekt behandelt wurden.

— Caitlin Peng

Was die Konferenz besonders machte: Studierende waren aktiv eingebunden. Sie konnten eigene Beiträge einreichen, die Inhalte der Konferenz mitgestalten und sich international vernetzen. RUB-Studentin Caitlin Peng meint. „Es war großartig, dass unter anderem auch meine Kommilitonen ausgewählt wurden, um in Panels neben professionellen Forschenden und Menschen aus der Praxis ihre Themen zu präsentieren, anstatt in einem separaten Track untergebracht zu werden. Dieses Format gab mir das Gefühl, dass Studierende auf der Konferenz mit Respekt behandelt wurden.“ 

Auch Maximilian Dahlems schätzte den Austausch auf der Konferenz, der ihm bei seiner Masterarbeit zur EU-Mission „100 Climate-Neutral and Smart Cities“ weiterhelfen konnte. „Viele Diskussionen passten thematisch perfekt zu meinem Forschungsvorhaben. Der internationale Austausch war sehr bereichernd.“

Raum für unterschiedliche Perspektiven

Insgesamt bot die Konferenz rund 24 Sessions, darunter Panels, Workshops und Exkursionen, mit Beiträgen aus Geographie, Soziologie, Wirtschafts- und Umweltwissenschaften, Architektur und weiteren Disziplinen. Interdisziplinarität wurde großgeschrieben, ebenso wie die Verbindung von Forschung und Praxis. „Mich hat beeindruckt, wie offen der Austausch war und wie viel Raum den unterschiedlichen Perspektiven gegeben wurde,“ berichtet Maximilian Dahlems. „In den anschließenden Diskussionen wurde deutlich, wie hilfreich unterschiedliche Blickwinkel sind, um komplexe urbane Herausforderungen neu zu denken oder mit anderen Themenfeldern zu verknüpfen.“

Caitlin Peng fand besonders die Beiträge zur Rolle von Kindern und Jugendlichen im städtischen Raum inspirierend. „Mir gefiel, wie Dr. Sernaz Arslan die Verbindung zwischen neoliberaler Stadtentwicklung und der gleichzeitigen Überwachung und Unterversorgung von Jugendlichen in urbanen Räumen aufzeigte. Wir müssen sicherstellen, dass die Beteiligung von Jugendlichen über bloße Symbolik hinausgeht, damit sie an der Gestaltung städtischer Räume teilhaben können.“

Ich glaube, dass dieses Format Elitismus und die Barrieren im akademischen Bereich abbauen kann.

— Caitlin Peng

Darüber hinaus betont sie die Bedeutung solcher Konferenzen für die Weiterentwicklung der Wissenschaftskultur. „Angebote wie die UNIC Thematic Conference bieten nicht nur Studierenden die Möglichkeit, ihre wissenschaftlichen Arbeiten über Seminarräume hinaus zu teilen, sondern so können auch die Ideen von Forschende von der nächsten Generation aufgegriffen und hinterfragt werden. Die Vorteile gehen in beide Richtungen. Ich glaube, dass dieses Format Elitismus und die Barrieren im akademischen Bereich abbauen kann.“

Solche Formate helfen nicht nur beim Einstieg in die Wissenschaft.

— Maximilian Dahlems

Beide RUB-Studierenden sind überzeugt, dass die UNIC-Konferenz in Malmö eine echte Bereicherung, sowohl fachlich als auch persönlich, war. „Als Studierender bekommt man früh Einblicke in internationale Forschungsdiskurse und kann eigene Themen einbringen,“ sagt Maximilian Dahlems. „Solche Formate helfen nicht nur beim Einstieg in die Wissenschaft, sondern fördern auch die Fähigkeit, komplexe Fragestellungen im Dialog zu reflektieren – interdisziplinär, transnational und praxisnah.“ 

Studierenden, die sich für die Angebote des europäischen Hochschulverbundes UNIC interessieren, empfiehlt er, sich am besten einfach bei den Professorinnen und Professoren über Beteiligungsmöglichkeiten oder kommende Veranstaltungen zu informieren. „Fragen kostet nichts und häufig eröffnen sich daraus spannende Beteiligungschancen, die man sonst vielleicht verpassen würde.“ 

Weitere Konferenzen folgen

Mit der ersten fachlichen Konferenz in Malmö fiel der Startschuss für eine neue UNIC-Veranstaltungsreihe, die Wissenschaft, Gesellschaft und Praxis stärker miteinander verzahnt. In den nächsten Jahren sind weitere Konferenzen geplant – unter anderem 2026 in Istanbul zu den Thematic Lines „Health & Well-being“ sowie „Law, Justice and Institutions“, und 2027 an der RUB selbst. Dann stehen „Entrepreneurial Learning“ sowie „Arts, Culture, Creativity“ im Mittelpunkt.*

Die RUB in Malmö

Prof. Dr. Andreas Löschel, Inhaber des Lehrstuhls Umwelt-/Ressourcenökonomik und Nachhaltigkeit der Ruhr-Universität, nahm an einer Paneldiskussion mit der Bürgermeisterin von Malmö und den Präsidenten der University College Cork zum Aufbau lokaler Transformationskapazitäten teil. Prof. Dr. Michael Roos, Inhaber des Lehrstuhls für Makroökonomik an der Ruhr-Universität, hielt einen Vortrag zum Thema „City identity and shared narratives as factors of urban resilience“. Prof. Dr. Kornelia Freitag, Prorektorin für Lehre und Studium, nahm an einem UNIC-Rektoratstreffen teil. Auch weitere Fakultäts- und Stadtvertreter*innen sowie Studierende der Ruhr-Universität waren vor Ort.

Mitmachen bei UNIC?

UNIC – European University of Cities in Post-Industrial Transition ist ein internationaler Zusammenschluss von mittlerweile zehn europäischen Universitäten, die sich gemeinsam der Förderung der studentischen Mobilität und der Etablierung eines europaweiten Campus verschrieben haben.

Neben der Ruhr-Universität Bochum gehören Universitäten aus Bilbao, Cork, Istanbul, Liège, Łódź, Malmö, Oulu, Rotterdam und Zagreb zu UNIC. Gefördert wird die Europäische Hochschule UNIC von der Europäischen Kommission im Rahmen einer Leitinitiative der europäischen Hochschulstrategie.

Studierende können sich voraussichtlich im Herbst wieder auf die Rolle alsim Herbst wieder auf die Rolle als Student Ambassadors bei UNIC bewerben. Auch zwei gemeinsame Masterstudiengänge und internationale Kurzvortragsreihen, die Lightning Bites, zählen zu den Angeboten von UNIC. 


*Update: Dieser Artikel wurde am 11. Juni 2025 um 15:47 Uhr aktualisiert. 

Veröffentlicht

Montag
26. Mai 2025
15:01 Uhr

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