Tagung Die molekularen Grundlagen des Lebens
Die Vorgänge im Gehirn durch Licht manipulieren? Duftstoffe, die außerhalb der Nase wirken? Biochemikerinnen und Biochemiker erforschen, wie das funktioniert.
Über 500 internationale Gäste erwarten die Organisatoren der Tagung „Molecular Basis of Life“. Die Herbsttagung der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie findet vom 24. bis zum 27. September 2017 an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) statt. Es ist der größte Biochemie-Kongress in Deutschland. Auch Nicht-Fachleute können ins Thema einsteigen: Es gibt zwei öffentliche Vorträge renommierter Forscher über das Gehirn und über Erkenntnisse der Duftforschung. Darüber hinaus findet eine öffentliche Podiumsdiskussion über therapeutische Möglichkeiten und Gefahren der neuesten Entwicklungen in der Gentechnik statt.
Alles Leben beruht auf molekularen Prozessen: Forscherinnen und Forscher in aller Welt versuchen, diese bis ins Detail zu ergründen. Was geschieht zum Beispiel an Zellmembranen? Wie gelangen die durch Botenstoffe ausgelösten Signale in die Zellen und wieder heraus? Welche Signalketten laufen ab? Welche Störungen sind für Krankheiten verantwortlich und wie kann man eingreifen, um solche Erkrankungen zu therapieren? In 90 Vorträgen und 200 Posterbeiträgen werden diese und ähnliche Fragen thematisiert und diskutiert.
Was die neue Genschere bringt
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen sich austauschen über neue molekularbiologische und systemisch-organismische Entwicklungen aus unterschiedlichen Forschungsbereichen. Dazu gehören die Implikationen der Optogenetik zur Steuerung von Lebensprozessen durch Licht oder die neuen Möglichkeiten und Auswirkungen der genetischen Veränderungen von Organismen im Zusammenhang mit der neuen Genschere, dem sogenannten CRISPR/Cas9-System. Einbezogen werden die Biophysik, Biotechnologie, Nanotechnologie, Pharmakologie und Molekulare Medizin.
„Wir legen bei der Tagung besonderen Wert darauf, auch Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler zu Wort kommen zu lassen“, unterstreicht der Tagungspräsident Prof. Dr. Rolf Heumann, Biochemiker an der RUB. Er hat die Tagung mit Unterstützung von Kolleginnen und Kollegen der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und des Max-Planck-Instituts für Molekulare Physiologie in Dortmund organisiert. „Kooperationen dieser Art fördern die wissenschaftliche Kommunikation innerhalb der Universitätsallianz Ruhr und erlauben es, Ideen und Verbundprojekte zu entwickeln, die im internationalen Vergleich anerkannt sind“, so Heumann.