Eröffnungssymposium Startschuss für Graduiertenkolleg in der Philosophie
Wie und in welchem Maße äußere Faktoren die geistigen Fähigkeiten des Menschen bestimmen, ist eine der Fragen, die zwölf Nachwuchskräfte verfolgen.
Ein neues Graduiertenkolleg zur Philosophie des Geistes und der Kognition hat im Juni 2017 seine Arbeit aufgenommen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die gemeinsame Initiative der RUB und der Universität Osnabrück mit rund 3 Millionen Euro für viereinhalb Jahre.
Thema des Graduiertenkollegs ist die situierte Kognition. Dabei geht es um die Annahme, dass die geistigen Fähigkeiten des Menschen nicht alleine durch Hirnaktivitäten bestimmt werden; auch äußere Faktoren spielen eine Rolle. Dieses Zusammenspiel wollen Forscherinnen und Forscher aus der Philosophie, Psychologie und Neurowissenschaft ergründen.
Wir wollen die neuesten Ergebnisse aus empirischen Studien einbeziehen.
Albert Newen
Die philosophische Analyse wird dabei im Vordergrund stehen. „Wir wollen aber die neuesten Ergebnisse aus empirischen Studien einbeziehen und die philosophischen Theorien darauf begründen beziehungsweise damit überprüfen“, erklärt Prof. Dr. Albert Newen, Sprecher des Kollegs und Forscher am Institut für Philosophie II der RUB. „Wir sind fest davon überzeugt, dass wir den menschlichen Geist und die Kognition nur verstehen können, wenn wir Daten aus Experimenten und philosophische Überlegungen zusammenbringen.“ So wollen die Forscher den menschlichen Geist als Produkt der Interaktion von Hirnaktivitäten mit einer systematischen Einbettung in die Umgebung von Dingen und Personen neu verstehen.
Promotion in besonderem Rahmen
Das Kolleg sieht zwölf Doktorandenstellen vor. „Es gab eine große Anzahl von Bewerberinnen und Bewerben“, erzählt Newen. „Die ausgewählten Personen erhalten in den kommenden drei Jahren die Gelegenheit, in einem besonderen Rahmen zu promovieren.“
Jeder Doktorand erhält einen Betreuer in Bochum und einen in Osnabrück. Der wissenschaftliche Austausch innerhalb des Kollegs und auf internationaler Ebene ist von zentraler Bedeutung. Außerdem wollen die Betreuer die Nachwuchsforscherinnen und -forscher früh an das wissenschaftliche Publizieren heranführen.