Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat insgesamt 14 neue Sonderforschungsbereiche bewilligt. © Fotolia, agsandrew

Mathematik und Elektrotechnik RUB an zwei neuen Sonderforschungsbereichen beteiligt

So wollen die Teams die Millionenförderung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft einsetzen.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat zwei neue Sonderforschungsbereiche (SFB) bewilligt, an denen die RUB beteiligt ist. Sie sind in der Elektrotechnik und in der Mathematik angesiedelt. Die Finanzierung startet am 1. Januar 2017 und läuft für zunächst vier Jahre.

In beiden Fällen handelt sich um SFB/Transregio-Verbünde, die zwei oder drei Hochschulen gemeinsam beantragen. Die DFG gab die Entscheidung am 21. November in einer Pressemitteilung bekannt.

Objekte hinter Wänden orten

Neue Ansätze für mobile Materialdetektoren erarbeitet das Team im SFB/Transregio 196 „Mobile Material-Charakterisierung und -Ortung durch elektromagnetische Abtastung“. Die Detektoren sollen die Materialeigenschaften beliebiger Objekte bestimmen können, selbst wenn diese hinter Wänden verborgen sind. Eine mögliche Anwendung: In verrauchten oder kontaminierten Gebäuden könnte die Technik bewusstlose Personen aufspüren oder schmorende Kabel innerhalb von Wänden orten. Dazu müssen die Detektoren hochfrequente Daten von mehreren Gigahertz bis hin zu Terahertz erfassen. Ein entsprechendes Breitband-Messsystem soll im SFB entstehen.

Sprecher des Forschungsverbundes ist Prof. Dr. Thomas Kaiser vom Fachgebiet für Digitale Signalverarbeitung der Universität Duisburg-Essen, Partner der RUB in der Universitätsallianz Ruhr; Ko-Sprecherin an der RUB ist Prof. Dr. Ilona Rolfes vom Lehrstuhl für Hochfrequenzsysteme.

Moderne Methoden der klassischen Mechanik

Der SFB/Transregio 191 trägt den Titel „Symplektische Strukturen in Geometrie, Algebra und Dynamik“. Die symplektische Geometrie hat ihre Wurzeln in der klassischen Mechanik. Sie erlaubt es, die zentralen mechanischen Bewegungsgleichungen ohne Koordinaten zu formulieren. Das ermöglicht ein tieferes Verständnis der zugrunde liegenden Dynamik. Der Forschungsverbund beschäftigt sich mit symplektischen Strukturen und Techniken in den Bereichen Geometrie, Algebra, Dynamische Systeme und Topologie.

Das Team intensiviert auch Beziehungen zu stärker anwendungsorientierten Disziplinen, in denen das Potenzial des symplektischen Zugangs bislang kaum oder nur in Ansätzen realisiert worden ist, etwa Kombinatorik oder Optimierung. Außerdem wollen die Wissenschaftler Beziehungen zu Fachbereichen wie der Informatik aufgebauen, die ihrerseits neue Methoden zum Studium symplektischer Fragen beitragen können.

Prof. Dr. Hansjörg Geiges vom Mathematischen Institut der Universität zu Köln ist Sprecher des SFB/Transregio 191. Prof. Dr. Gerhard Knieper vom RUB-Lehrstuhl Analysis ist Ko-Sprecher. Insgesamt werden mit dem Forschungsverbund 30 Stellen für Postdoktoranden und Doktoranden geschaffen, davon etwa die Hälfte an der RUB.

14 neue Sonderforschungsbereiche

Die DFG richtet bundesweit 14 neue Sonderforschungsbereiche ein und fördert diese mit 117,4 Millionen Euro. Sieben der eingerichteten Verbünde sind SFB/Transregio, die sich auf mehrere antragstellende Forschungsstandorte verteilen.

Unveröffentlicht

Von

Julia Weiler

Teilen