IT-Sicherheit Preis für Sascha Fahl
Prämiert wird seine Forschung zum Einflussfaktor Mensch.
Für seine Forschung zum Einflussfaktor Mensch in der IT-Sicherheit erhält Prof. Dr. Sascha Fahl, Ruhr-Universität Bochum (RUB), den „Curious-Mind-Forscherpreis“. Der Award, der vom Wissenschafts- und Technologieunternehmen Merck in Kooperation mit dem Manager Magazin 2018 erstmals vergeben wurde, ehrt herausragende Nachwuchswissenschaftler der deutschen Forschungslandschaft, die durch ihre Arbeit wichtige Impulse für den Wirtschaftsstandort Deutschland setzen.
Menschliches Verhalten als Risikofaktor
Interdisziplinäre Forschung ermöglicht es, menschliches Verhalten als Risikofaktor der IT-Sicherheit stärker in den Fokus zu rücken. Und genau hier setzt Sascha Fahl, der am Horst-Görtz-Institut für IT-Sicherheit der RUB den Lehrstuhl „Usable Security and Privacy“ leitet, mit seiner Forschung an. Denn er untersucht, wie sich die Benutzbarkeit von IT-Systemen auf die IT-Sicherheit auswirkt – und kombiniert dazu qualitative und quantitative Forschungsmethoden aus den Sozialwissenschaften und der Psychologie mit Methoden aus der IT-Sicherheit.
„In den vergangenen Jahren wurden zwar viele Technologien entwickelt, die ein gutes Maß an IT-Sicherheit und Datenschutz liefern – doch die Praxis zeigt, dass es im Anwendungsfall immer wieder zu Sicherheitsvorfällen durch menschliches Fehlverhalten kommt“, berichtet der 33-Jährige, der als einer der Pioniere auf dem Gebiet der Usable Security, der benutzbaren IT-Sicherheit, gilt.
Schnittstellen im Blick
In der Praxis gibt es eine Vielzahl von menschlichen Berührungspunkten mit der Technik, viele Akteure sind an den Prozessen, die IT-Sicherheit generieren sollen, beteiligt. „Lange Zeit hat man sich jedoch ausschließlich auf den Endnutzer fokussiert und andere Schnittstellen vernachlässigt“, betont der Experte. Die Forschergruppe um Fahl nimmt daher sämtliche Akteure in den Blick – angefangen von Softwareentwicklern und Systemadministratoren über Designer von IT-Systemen bis hin zum Endnutzer.
Der potenzielle Mehrwert für Industrie und Wirtschaft in Deutschland liegt auf der Hand. „Wenn es uns beispielsweise gelingt, einen Software-Entwickler dabei zu unterstützen, bei der Entwicklung einer App vorauszuschauen und spezifische Fehler zu vermeiden, kann dies bereits signifikante Auswirkungen auf Millionen von Anwendern haben,“ so Fahl. Dazu müssten Aspekte der Benutzbarkeit jedoch noch stärker in den Entwicklungsprozess selbst einfließen.
Festveranstaltung in Darmstadt
Für seine Pionierarbeit im Bereich Usable Security wurde Prof. Dr. Sascha Fahl in der Kategorie „Digitalisierung und Robotik“ am 30. Oktober 2018 mit dem „Curious-Mind-Forscherpreis“ von Merck in Kooperation mit dem Manager Magazin ausgezeichnet. Die Preisverleihung erfolgte bei einer gemeinsam mit der „Hall of Fame der deutschen Forschung“ stattfindenden Festveranstaltung in Darmstadt.
„Ich verstehe diese Auszeichnung als Anerkennung aus der Wirtschaft, die zeigt, dass das Forschungsfeld Usable Security und die damit einhergehenden Fragestellungen und Forschungsergebnisse von großer Relevanz für die IT-Sicherheitsbranche sind“, resümiert Fahl.
Mehrfach ausgezeichnet
Sascha Fahl wurde für seine Forschungsarbeit bereits mehrfach ausgezeichnet. Anfang 2018 erhielt er beispielsweise den renommierten Heinz-Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 2017 den Google Faculty Research Award sowie den John Karat Usable Privacy and Security Student Research Award. Außerdem gewann er im letzten Jahr mit seinem Team die Best Scientific Cybersecurity Competition der NSA.