Serie Wissenslücken
Die Wissenslücken in seinem Fach sind nicht so leicht greifbar: Prof. Dr. Constantin Goschler
© Damian Gorczany

Gegenwart Die größte Wissenslücke in der Geschichtswissenschaft

In dieser Disziplin geht es um viel mehr als die Vergangenheit.

Das besondere Wesen historischen Wissens verträgt sich nicht ohne Weiteres mit der Frage nach der größten Wissenslücke. Die Geschichtswissenschaft basiert nicht auf der Lösung großer Welträtsel der Vergangenheit, etwa nach dem Muster „Wer tötete John F. Kennedy?“.

Historische Forschung produziert allerdings ständig neues Wissen über die Vergangenheit. Der Motor dieses Prozesses ist vor allem das Bedürfnis nach Erklärung unserer gegenwärtigen Welt. Ausgangspunkt dafür sind immer Fragen, die in unserer jeweiligen Gegenwart wurzeln, von verschiedenen Perspektiven ausgehen und sich damit ständig verändern.

Bewegliche Lücken

Historische Wissenslücken sind also gewissermaßen „moving targets“, die sich mit den sich unablässig erneuernden zeitgenössischen Orientierungsbedürfnissen mitbewegen. Die größte Wissenslücke der Geschichtswissenschaft liegt also in der Gegenwart: Welche Bedeutung hat die Vergangenheit für den Menschen und inwieweit kann ihre Kenntnis uns helfen, die Zukunft zu gestalten?

Unveröffentlicht

Von

Constantin Goschler

Dieser Artikel ist am 2. November 2016 in Rubin 2/2016 erschienen. Die gesamte Ausgabe können Sie hier als PDF kostenlos downloaden. Weitere Rubin-Artikel sind hier zu finden.

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