Prorektorin Prof. Dr. Kornelia Freitag (links) begrüßt die Zusammenarbeit mit den ukrainischen Wissenschaftlerinnen Iryna Kompanets und Tetiana Krushynska (rechts). © RUB, Marquard

Förderung Digitale Laborpraktika werden fortgesetzt

Der DAAD unterstützt das Projekt zwischen Bochum und ukrainischen Universitäten weiter.

Das Projekt Digital Laboratories for Students at risk (DigiLabStar) wird fortgesetzt. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat die Förderung über fast 116.000 Euro am 30. Dezember 2022 bewilligt. Der Zuwendungsvertrag traf Ende Januar 2023 an der Ruhr-Universität ein. So kann die wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts, die geflüchtete Kyiver Biochemikerin Dr. Iryna Kompanets, an der Ruhr-Universität weiterbeschäftigt werden. In ihren Händen liegt auch das neue Projekt, bei dem digitale Laborkurse entstehen sollen, die an den beiden Partneruniversitäten Taras Shevtchenko National University Kyiv (TSNU) und Dnipro State Medical University (DSMU) von mehreren Tausend Studierenden genutzt werden sollen.

Digitale Inhalte für die Fächer Biologie und Medizin

Vier ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden für das Projekt im Frühjahr 2023 nach Bochum kommen, um digitale Inhalte für Laborpraktika der Fächer Medizin und Biologie zu entwickeln und an die ukrainischen Curricula anzupassen. Insgesamt sollen zwölf interaktive digitale Laborkurse entstehen, die für die Fächer grundlegende Inhalte und Methoden vermitteln. Sie werden den ukrainischen Studierenden über Moodle zur Verfügung gestellt. Geplant ist, alle Inhalte parallel auf Ukrainisch und Englisch zu produzieren, sodass sie auch für Studierende der Ruhr-Universität genutzt werden können.

Die Kurse werden Bild- und Videomaterial mit interaktiven Aufgaben und Selbsttests kombinieren und auf diese Weise ein didaktisch anspruchsvolles und interessantes Setting für die Lernenden bieten, das auch auf die spezielle Lernsituation ukrainischer Studierender abgestimmt ist.

Labore in Kyiv für die Lehre unbenutzbar

„Das Projekt wird die Bildung in meinem Land in dieser herausfordernden Zeit unterstützen. Unter den Kriegsbedingungen ist die Ausbildung im Bereich der Naturwissenschaften und Medizin mit Laborunterricht am stärksten betroffen“, sagt Kompanets.

Zuletzt wurden am 31. Dezember 2022 Teile des Educational and Scientific Center des Institute of Biology and Medicine der TSNU so beschädigt, dass die Labore für die Lehre unbenutzbar geworden sind. Und auch Dnipro wurde am 17. Januar wieder Ziel eines russischen Angriffs. Zudem fällt häufig der Strom aus und die Kriegsereignisse behindern ein kontinuierliches Studium.

Zwei ukrainische Wissenschaftlerinnen koordinieren das Projekt

Neben Iryna Kompanets ist für die DSMU die Mikrobiologin Dr. Tetiana Krushynska an dem Projekt in Bochum beteiligt. Sie ist derzeit mit einem hochschuldidaktischen Projekt zu Assessment-Strategien für digitale Lehre Fellow am Zentrum für Wissenschaftsdidaktik (ZfW). Weil ihre Expertise für das Projekt so wertvoll ist, hat das ZfW kurzerhand entschieden, ihr Fellowship noch einmal um drei Monate zu verlängern. „Ich bin sicher, dass die digitalen Tools ukrainischen Studierenden helfen, effektiv zu lernen und praktische Fähigkeiten bei der Durchführung fortgeschrittener Labormethoden zu erlangen“, sagt Krushynska.

Veröffentlicht

Donnerstag
16. Februar 2023
09:08 Uhr

Teilen