Pionierprojekt Studenten wollen menschliche Zellen drucken
Die Evolution des Druckens führt vom Buch über den Laser bis zu 3D. Jetzt könnte die nächste Stufe folgen.
„Hey, das klingt bescheuert, aber lass es uns mal ausprobieren.“ Mit diesem Satz reagierte Alexander Santel auf die Idee von Nils Beßler, einen Bioprinter zu bauen. Die beiden Studenten des Masterstudienganges Molecular and Developmental Stem Cell Biology hoffen, mit ihrem selbst gebauten Drucker Zellen produzieren zu können. Was ihnen dafür noch fehlt, sind Studierende aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften sowie der Medizin, die ebenso neugierig sind wie sie selbst, und ihnen helfen. „Sowohl die Hardware als auch die Software unseres Bioprinters sollen aus Open-Source-Zubehör bestehen“, sagt Beßler, der seine Masterarbeit über das Pilotprojekt schreibt.
„Wir müssen erst einmal kleine Brötchen backen“, erzählt Santel. Er und Beßler möchten zunächst herausfinden, ob die gedruckten Zellstrukturen überhaupt überlebensfähig sind. In Schweden oder den USA ist die Technologie schon so weit ausgereift, dass bereits ganze transplantierbare Organe, zum Beispiel kleine Leberteile, mit einem Bioprinter produziert werden.
Doch Santel und Beßler geht es bei dem Drucker um mehr als nur das wissenschaftliche Ziel: Sie möchten ein Labor zum Ausprobieren für alle Studierende realisieren und damit vielleicht Teil der Worldfactory werden. „An der RUB haben wir den Vorteil, dass alle Disziplinen so nah beieinander sind. Aus der Medizin sind wir schnell bei den Ingenieuren“, sagt Beßler, der diese Synergieeffekte für das Druckerprojekt nutzen möchte.