
Abdullah Burhan ist seit September 2024 in Bochum und wird sein freiwilliges Jahr Ende Juni 2025 beenden.
Freiwilligendienst
Abdullah Burhan schenkt uns einen deutsch-französischen Frühling
Zum Abschluss seines Freiwilligenjahres in Bochum bringt der Franzose mithilfe vieler verschiedener Aktionen Studierende zusammen.
Jahr für Jahr bekommt die Ruhr-Universität Besuch von einem jungen Menschen aus Frankreich, der hier seinen deutsch-französischen Freiwilligendienst ableistet – organisiert vom deutsch-französischen Jugendwerk, vor Ort betreut vom Romanischen Seminar. Aktueller Besucher ist Abdullah Burhan. Er ist seit September 2024 in Bochum und wird sein freiwilliges Jahr Ende Juni 2025 beenden.
Für mich ist Bochum kein unbekanntes Terrain.
Burhan ist nicht zum ersten Mal an der Ruhr-Universität. „Für mich ist Bochum kein unbekanntes Terrain, weil ich hier vor zwei Jahren ein fünfmonatiges Austauschprogramm des Deutschen Akademischen Austauchdienstes, das Programme d’Études en Allemagne, kurz PEA, absolvieren durfte“, erklärt er. Dass er wiedergekommen ist, spricht für die RUB, an der der Besucher unter anderem den Chinesischen und den Botanischen Garten schätzt. Auch außerhalb des Campus zieht es ihn häufig in die Natur, beispielsweise an den Kemnader See.
Doch Abdullah Burhan hat auch andere Besonderheiten der Ruhr-Universität identifiziert. „Viele deutsche Studierende fahren direkt nach ihrer letzten Veranstaltung nach Hause. Sie wohnen in einer anderen Stadt und müssen deshalb zum Teil sehr weite Wege zurücklegen.“ Damit beschreibt er treffend das Phänomen der Pendleruni, das die RUB seit ihrer Gründung begleitet – und das ein soziales Miteinander, ein rundum funktionierendes Campusleben manchmal erschwert.
Im Gegensatz zu vielen deutschen Studierenden wohnen alle französischen Austauschstudierenden in Bochum.
Dieses Phänomen erschwert auch ein wenig das Herzensprojekt von Abdullah Burhan, mit dem er sein Freiwilligenjahr in Bochum beendet. Der deutsch-französische Frühling, der „printemps franco-allemand“, soll zwischen Anfang April und Ende Juni möglichst häufig viele deutsche und französische Studierende zusammenbringen: auf Ausflügen, im sogenannten Café français, bei gemeinsamen Mensabesuchen, bei Spieleabenden, bei Picknicks, auf Wanderungen und vielem mehr. „Im Gegensatz zu vielen deutschen Studierenden wohnen alle französischen Austauschstudierenden in Bochum.“ Sie nehmen Burhans Angebote gern an, genau wie viele deutsche Studierende – trotz der Hindernisse der „Pendleruni“ –, da sie Verbindungen knüpfen möchten. Deshalb kommt es seit April zu vielen schönen deutsch-französischen Begegnungen.
Burhan hat all das selbstständig und ohne finanzielle Unterstützung auf die Beine gestellt – und einen weiteren Stein auf das Fundament einer deutsch-französischen Community an der Ruhr-Universität gelegt. Nicht zuletzt dank einer sehr aktiven WhatsApp-Gruppe dürfte diese Gemeinschaft auch nach seinem Abschied aus Bochum weiterbestehen.
Bochum, Hamburg, Bochum, Passau
Der 22-Jährige wird Deutschland verbunden bleiben und dabei gewiss seine beeindruckenden Deutschkenntnisse weiter verbessern. Nach den fünf Monaten als PEA-Stipendiat in Bochum, einem Erasmus-Jahr in Hamburg und dem Freiwilligenjahr wird Burhan, der an seiner Heimatuniversität Rouen in der Normandie einen Bachelor in Angewandten Fremdsprachen erworben hat, ab Oktober ein Jahr lang in Passau studieren. Die dortige Universität bietet gemeinsam mit der Université de Lorraine in Metz einen Doppelmasterstudiengang an: mit den Abschlüssen Business Administration in Passau und Marketing, Sales in Metz.
Wie es danach weitergeht, wird sich später zeigen. Feststeht hingegen schon jetzt, was Abdullah Burhan anderen Studierenden rät, besonders jenen, die eine Fremdsprache studieren: „Absolviert unbedingt ein Jahr oder ein Semester im Ausland. Es gibt so viele Austauschprogramme für das Studium, dazu weitere Optionen wie eine Fremdsprachenassistenz.“