Bild
Nach dem Vortrag nahm sich Joachim Gauck im Foyer des Audimax viel Zeit für die Besucherinnen und Besucher. Er erfüllte zahlreiche Wünsche nach Selfies, Widmungen und kurzen Gesprächen.
Bilderstrecke und Video Wie Joachim Gauck sein Publikum begeisterte
Mit einem Vortrag und einer Podiumsdiskussion hat die Max-Imdahl-Gastprofessur des früheren Bundespräsidenten begonnen.
Zwei Tage lang hat die RUB ganz im Zeichen des früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck gestanden. Mit einem Vortrag am 27. November und einer Podiumsdiskussion am 28. November 2019 eröffnete er seine Max-Imdahl-Gastprofessur an der RUB. Wer es verpasst hat, bekommt zwei neue Chancen: zum einen als Rückblick die folgende Bilderstrecke und das ebenfalls folgende Video des gesamten Vortrags sowie zum anderen Joachim Gaucks nächste Veranstaltung an der RUB. Sie findet am 15. Januar 2020 statt; die Online-Anmeldung dafür hat bereits begonnen.
Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich begrüßte am 27. November die Gäste im Audimax. Bei der Vorstellung des berühmten Gastes zitierte er auch aus der Stasiakte, die über Joachim Gauck angelegt worden war. „Frech“ wäre dieser demnach angeblich gewesen.
Auch Prof. Dr. Markus Koller, Dekan der Fakultät für Geschichtswissenschaft, an der die Gastprofessur verortet ist, wandte sich an die Gäste im Saal. Er erinnerte unter anderem an den Namensgeber der Gastprofessur, Max Imdahl.
Anschließend übergaben Schölmerich und Koller die Urkunde an Joachim Gauck und ernannten ihn somit auch offiziell zum Max-Imdahl-Gastprofessor an der RUB.
„Tja, …“ (kurze Pause) „… wie schön wäre das, wenn wir jetzt mit dieser herrlichen Orgel ein Konzert hören könnten, aber es muss gearbeitet werden“, begann Joachim Gauck seine Rede und zeigte auf die Klais-Orgel im Audimax. Mit dieser selbstironischen Bemerkung nahm er das Publikum sofort für sich ein.
Nach einem humorvollen Verweis auf sein eigenes Studium folgte der spannende Vortrag des früheren Bundespräsidenten zur pluralen Gesellschaft. Mit klugen Gedanken und Bemerkungen unter anderem über Trump, China, Ungarn oder das fast AFD-freie Münster zog er das Auditorium 40 Minuten lang in seinen Bann.
Im Foyer des Audimax suchte Joachim Gauck dann den direkten Kontakt zu den Menschen. Er erfüllte praktisch jeden Wunsch nach einem Selfie oder einem kurzen Gespräch.
Und er signierte Bücher, vor allem Exemplare seines aktuellen Buches „Toleranz: einfach schwer“, dessen Inhalte zum Teil in seinen Vortrag geflossen waren.
Am 28. November wurde die Gastprofessur im neuen Hörsaal HGD 10 direkt fortgesetzt. Auch die von Rektor Axel Schölmerich moderierte Podiumsdiskussion befasste sich mit möglichen Gewinnen und Verunsicherungen der pluralen Gesellschaft.
Auf dem Podium saß Asli Sevindim, Abteilungsleiterin Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, und frühere WDR-Moderatorin. Eine ihrer Thesen lautete: „Alle, die da sind, gehören auch dazu.“
Auch Prof. Dr. Sabrina Zajak, Juniorprofessorin für Globalisierungskonflikte, Arbeit und soziale Bewegungen am Institut für Soziale Bewegungen der RUB, diskutierte mit. Sie sagte: „Ja, wir leben in einer pluralen Gesellschaft, aber die Pluralität ist umkämpft.“
Joachim Gauck erinnerte daran, dass wir bei der Akzeptanz der pluralen Gesellschaft in „einer Phase der Ungleichzeitigkeit“ stecken. Der Osten Deutschlands und Europas sei noch nicht so weit wie der Westen.
Eingefangen unter anderem durch das Handy von RUB-Kanzlerin Dr. Christina Reinhardt, diskutierten die drei knapp 90 Minuten lang über Transformationsgesellschaften, Demokratiewunder, Verfassungspatriotismus sowie darüber, dass es viele Menschen mit Einwanderungshintergrund gibt, die aus Dankbarkeit gern den deutschen Boden küssen möchten.
Zum Schluss gab es noch Fragen aus dem Publikum. Die Studentin Carla Scheytt beispielsweise wollte Themen wie Angst oder Bedrohung aus dem rein akademischen Diskurs herausholen – und stieß damit bei Asli Sevindim, Sabrina Zajak und Joachim Gauck auf offene Ohren.
1/13
Hinweis: Beim Klick auf den Play-Button wird eine Verbindung mit einer RUB-externen Website hergestellt, die eventuell weniger strengen Datenschutzrichtlinien unterliegt und gegebenenfalls personenbezogene Daten erhebt. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung. – Die datenschutzfreundliche Einbettung erfolgt via Embetty.
