Geografie Bochum, der Naturraum, in dem wir leben
Zum 700. Stadtjubiläum veröffentlichen Forschende der Geografie einen Band, der die Stadt als Naturraum beschreibt. Sie zeigen auch auf, wie Bochum mit den Herausforderungen des Klimawandels klarkommen kann.
Wohnraum, Industriegebiete, Landwirtschaftsflächen, erholsames Grün: Eine Stadt vereint das alles, und in dieser Gesamtheit betrachten die Autorinnen und Autoren des Bandes „Ökologische und klimatische Perspektiven auf die Stadtlandschaft Bochums“. Sie werfen einen Blick in die Geschichte und deren Überbleibsel, auf die Gegenwart mit ihrer Konkurrenz um Flächen und Ressourcen und die Zukunft, die geprägt sein wird vom Umgang mit den Auswirkungen des Klimawandels. Dabei hoffen die Herausgeber, Prof. Dr. Harald Zepp und Prof. Dr. Thomas Schmitt vom Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum (RUB), sowie Prof. Dr. Karl-Heinz Otto vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe auch, das Verhalten der Leserinnen und Leser zu beeinflussen: „Ökologisches Wissen allein garantiert kein umweltbewusstes Handeln, helfen kann es aber allemal.“
Nicht nur Flora und Fauna
Die Autorinnen und Autoren, die alle aus dem Geographischen Institut der RUB stammen, verstehen unter „ökologisch“ ausdrücklich nicht nur Flora und Fauna. Als weitere grundlegende Dimensionen einer ökologisch orientierten Stadtentwicklung umfasst ihr Verständnis auch Boden, Wasserhaushalt, Klimaanpassung und Klimaschutz.
Die ersten beiden Kapitel behandeln Relief, Boden und altindustrielle Ablagerungen. Die Kapitel zur blauen und grünen Natur widmen sich dem Wasserhaushalt und den Gewässern. „In allen Kapiteln geht es um die von Menschen veränderte Natur und die damit verknüpften Möglichkeiten, Beschränkungen und Belastungen“, erklärt Harald Zepp. Die Autorinnen und Autoren diskutieren Fortschritte, die in den vergangenen Jahren erzielt wurden, und benennen die noch zu lösenden Herausforderungen. Das gilt ganz besonders für die anschließenden Kapitel zu Klimaschutz und Klimaanpassung. Ein Blick auf typische Konfliktbereiche der vergangenen Jahre rundet das Buch ab. „Im Abschlusskapitel möchten wir das Bewusstsein für die vielfältigen Leistungen schärfen, die Natur und Landschaft der städtischen Bevölkerung bereitstellen“, erklärt Thomas Schmitt. Mit dem Band wendet sich das Team vor allem an Interessierte außerhalb der Universität.