Florian Apfeld bereitet ein Bauteil für den Prototyp mit dem Winkelschleifer vor. © Ingenieure ohne Grenzen, Regionalgruppe Ruhrgebiet

Ehrenamtliches Engagement Hilfe zur Selbsthilfe mit einem Windrad

Florian Apfeld und Magdalena Poppe arbeiten bei Ingenieure ohne Grenzen an einem Prototyp, der zukünftig in Afrika Strom erzeugen soll.

Strom erzeugen mit Hilfe eines Windrades – dabei kommen einem sofort die sehr großen Windräder mit Hightech-Ausstattung in den Sinn. Aber ein Windrad entwickeln, das sich in Afrika mit leicht zu beschaffenden Teilen bauen lässt, daran denkt man nicht sofort. Florian Apfeld hat sich gemeinsam mit Magdalena Poppe und weiteren Beteiligten vorgenommen, so einen Protoypen zu bauen und aufzustellen.

Apfeld arbeitet derzeit an seiner Masterarbeit im Fach Maschinenbau, das er an der RUB studiert. Poppe ist Alumna und hat an der RUB Umwelttechnik und Ressourcenmanagement studiert. Kennengelernt und für das Projekt zusammengefunden haben beide sich über die Organisation Ingenieure ohne Grenzen e.V.. Beide engagieren sind bereits seit einiger Zeit ehrenamtlich für den als gemeinnützig anerkannten Verein. „Für mich war klar, dass ich ehrenamtlich arbeiten möchte. Der Verein ist engagiert in der Entwicklungszusammenarbeit und wir möchten vor allem Hilfe zur Selbsthilfe leisten“, erklärt Apfeld.

Das Projekt

Windräder, wie man sie in Deutschland oft sieht, sind sehr groß, komplex im Aufbau, in der Materialbeschaffung und der Wartung. „Unser Projekt soll mit einfachen Materialen hergestellt werden, die leicht beschafft werden können und wenig kosten. Außerdem soll es mit einfachen Werkzeugen leicht aufgebaut werden können“, sagt der Maschinenbaustudent. So hat der Rotor einen Durchmesser von etwa zweieihalb Metern, damit das Windrad auch leicht aufbaubar ist und nicht zu groß wird. Basierend auf der Windradturbine des Schotten Hugh Piggott arbeiten er, Poppe und weitere Beteiligte von Ingenieure ohne Grenzen nun schon seit knapp einem Jahr an dem Projekt. Nutzen können sie dafür die Halle 1 des Maker Space der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen und die dortige Ausstattung mit Werkzeugen.

Geländesuche

Jetzt geht es in die Phase, den Prototyp aufzubauen und zu testen. Dafür muss ein geeigneter Platz gefunden werden. „Wir haben recherchiert und es gibt auch einiges zu beachten, wenn wir den Prototyp aufbauen wollen“, erklärt Apfeld. Die gesetzlichen Regelungen für den Aufbau von Windanlagen sind komplex und variieren bereits von Bundesland zu Bundesland, so der Student. „Wir möchten den Prototyp noch in diesem Jahr aufbauen. Die Suche nach dem geeigneten Platz ist aber etwas schwieriger. Es sollte eher ländlich sein, um die Windenergie optimal ausnutzen zu können“, sagt Apfeld.

Weitere Entwicklung

Ist der Prototyp aufgebaut und getestet, startet die Suche nach einem Projektpartner in Afrika, damit das Windrad dort zum Einsatz kommen kann. „Es wird sicher noch eine ganze Weile dauern, bis das Projekt abgeschlossen ist. Ich möchte auf jeden Fall dabeibleiben, auch wenn ich nun mit der Masterarbeit schon am Ende des Studiums angekommen bin“, sagt Apfeld. „Durch die Arbeit an dem Projekt und durch Ingenieure ohne Grenzen habe ich so viel gelernt und es ist toll, wenn man Wissen anwenden kann, wie mit so einem Projekt. Ich hoffe, es ist machbar und ich bin mit dabei, wenn das Windrad in einem afrikanischen Land aufgestellt wird.“

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Veröffentlicht

Montag
14. März 2022
09:04 Uhr

Von

Katrin Heyer

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