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Newsportal - Ruhr-Universität Bochum

Arktische Nacht über der Forschungssation IceCube.
Faszinierendes Farbenspiel in der antarktischen Nacht über dem IceCube Lab am Südpol.
© Johannes Werthebach
Kalender

Forschung unter extremen Bedingungen

Im Sonderforschungsbereich 1491 steht die Theoretische Physik im Fokus. Auf das Leben von Jens Dreyer hatte dieses Gebiet ganz praktische Auswirkungen: Er verbrachte ein Jahr in einem Observatorium am Südpol.

Einen Einblick in spannende Forschungsfragen bietet der Kalender „Das Wechselspiel der kosmischen Materie“: 13 Fotos der 13 Teilprojekte des Sonderforschungsbereichs 1491 sind dort abgebildet. Das Titelbild zeigt das IceCube Neutrino Observatory (IceCube) in der Amundsen-Scott-Südpolstation am geografischen Südpol in der Antarktis.

1.666 Menschen haben bisher am Südpol überwintert, Dr. Jens Dreyer ist einer von ihnen. Er erzählt vom Alltag auf der Forschungsstation, von Spaziergängen bei minus 74 °C und Online-Bestellungen, die innerhalb von acht Tagen zugestellt wurden.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Jahr am Südpol zu leben?
Ich habe in meiner Promotionsarbeit im Fach Experimentalphysik Daten ausgewertet, die mit IceCube gewonnen wurden. So bin ich darauf aufmerksam geworden, dass die National Science Foundation als Betreiber des IceCube jedes Jahr zwei Stellen für die sogenannten winter over experiments operators über die University of Wisconsin Madison ausschreibt. 2010 hatte ich meine Promotion fertiggestellt und mich erfolgreich für die Stelle beworben, im Oktober 2010 begannen meine Vorbereitungen für den einjährigen Aufenthalt.

  • Ein Flugzeug vom Typ Basler BT67 bringt nach der langen Winterpause Material und frische Verpflegung zur Forschungsstation.
     
    © Jens Dreyer
  • Das Foto ist vom IceCube in Richtung der Forschungssation aufgenommen und zeigt quasi den Heimweg von Dreyer.
    © Jens Dreyer
  • Ein Hochbett, ein kleiner Tisch und ein Schrank: Viel Platz gab es in der persönlichen Unterkunft von Dreyer nicht.
    © Jens Dreyer
  • Die Station hat die Form eines „E” mit vier Balken, die Balken beinhalten die Zimmer, von dem Flur auf dem Bild würde man nach rechts zu den Zimmern kommen.
    © Jens Dreyer
  • Spektakuläre Polarlichter über der Forschungsstation.
    © Jens Dreyer
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Wie sah ihre Anreise zur Forschungsstation aus, mit welchen Transportmitteln gelangt man dorthin?
Das erste Ziel meiner Flugreise war Christchurch auf der Südinsel von Neuseeland. Von dort aus ging es mit einer Transportmaschine zur Forschungsstation McMurdo, das ist die größte Forschungs- und Logistikstation der Amerikaner in der Antarktis, sie liegt auf der Ross-Insel. Dort verbrachte ich ungeplant zwei Wochen, da sich unser Weiterflug wegen vielerlei Problemen verzögerte.

Um die Zeit vor Ort sinnvoll zu nutzen, habe ich mich als eine Art Tagelöhner angeboten. Nach dem Frühstück in der Kantine habe ich die Forscherinnen und Forscher angesprochen, ob sie Hilfe benötigen, so habe ich dann beispielsweise Frachtstücke verpackt und markiert und Daten katalogisiert. Ich hatte allerdings schon mein ganzes Gepäck aufgegeben, sodass ich 14 Tage mit meinem kleinen Handgepäck auskommen musste und dann ganz froh war, als wir in ein Flugzeug steigen konnten, dass uns in etwa vier Stunden zum eigentlichen Ziel brachte. Das Flugzeug landete übrigens auf Skiern, da die Landebahn keine normale Bereifung zu lässt.

Wie waren ihre ersten Eindrücke vor Ort, was hat Sie beschäftigt?
Ich wurde bei den Vorbereitungen auf die Reise schon gewarnt, dass die Luftfeuchtigkeit am Südpol sehr niedrig und die Luft sehr dünn ist. Das führt zum einen dazu, dass meine Haut sehr rissig wurde und ich zum anderen schnell außer Atem war. In den ersten Tagen habe ich es daher ruhig angehen lassen, um nicht die Höhenkrankheit zu bekommen, der Südpol liegt auf etwa 3.000 Metern Höhe.

Hier erhältlich

Der Wandkalender „Das Wechselspiel der kosmischen Materie“ in DIN A3 ist ab sofort zum Preis von 8 Euro im Unishop im HZO erhältlich. Der Shop ist montags bis freitags von 11 bis 15 Uhr geöffnet.

Von meinen Vorgängern wurde ich in meine Aufgaben eingewiesen, zusammen mit einer Kollegin war ich dafür verantwortlich, das Rechnernetzwerk vor Ort zu betreiben und Fehler schnellstmöglich zu beheben.

Wie sah der Alltag in der Forschungsstation aus, was haben Sie in Ihrer Freizeit gemacht?
In den Sommermonaten ist ziemlich viel Leben in der Station, dann sind dort etwa 200 Personen. Einige von ihnen campen in beheizten Zelten, der Rest lebt und arbeitet direkt in der Station. Im Winter wird es ruhiger, die Anzahl der Bewohner reduziert sich auf etwa 48, von Februar bis Oktober fliegt kein Transportflugzeug das Gebiet an. 

Es gibt ein großes Fitnessstudio, eine Kantine und wir haben uns zu Filmabenden getroffen oder mit den Materialien vor Ort gebastelt. Die Nutzung des Internets war 2010 und 2011 noch ein wenig abenteuerlich und zeitlich eingeschränkt, da wir einen ausgemusterten Wettersatelliten oder Satelliten der NASA nutzen mussten, die aber nicht immer zur Verfügung standen.

Angeklickt

Seit Januar 2022 fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft den  Sonderforschungsbereich 1491 „Das kosmische Wechselspiel der Materie – von der Quelle bis zum Signal“ an der Ruhr-Universität Bochum mit weiteren Beteiligungen von der Technischen Universität Dortmund und der Bergischen Universität Wuppertal.

Einmal haben wir außerplanmäßig eine Lieferung erhalten, da dringend ein Antibiotikum benötigt wurde. Es konnte nur per Falschschirm aus einem Flugzeug abgeworfen werden, allerdings hatte das Paket ein Mindestgewicht, das nur mit dem Medikament nicht erreicht wurde. So wurde auch persönliche Post verpackt und ein Kollege hat eine Online-Bestellung innerhalb von acht Tagen zum Südpol geliefert bekommen.

Wie haben Sie sich für Außeneinsätze gewappnet, wie viele Lagen an Kleidung haben Sie dafür getragen?
Von einer Kollegin hatte ich vorab den Tipp erhalten, in gute Merino-Unterwäsche zu investieren. Die drei weiteren Schichten Kleidung, die ich getragen habe, hat mir mein Arbeitgeber gestellt, inklusive Wärmeinlagen für die Schuhe und die Handschuhe. Wichtig ist es, wirklich alle Körperstellen dick einzupacken, um sich vor Erfrierungen zu schützen. Die tiefsten Temperaturen, die ich erlebt habe, waren minus 74 °C  im Winter.

Zur Person

Jens Dreyer hat nach seiner Rückkehr nach Deutschland noch für einige Zeit in der Forschung gearbeitet, ist dann als Programmierer in die freie Wirtschaft gegangen; er ist seit dem 1. April 2022 bei der Zentralen Betriebseinheit IT.SERVICES der Ruhr-Universität tätig.

Veröffentlicht
Dienstag
6. Dezember 2022
10.08 Uhr
Von
Michaela Wurm (mw)
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