Kooperation

College for Social Sciences and Humanities feierlich eröffnet

Das Forschungskolleg vernetzt Geistes- und Sozialwissenschaften der Universitätsallianz Ruhr international.

Die Universitätsallianz Ruhr hat am 1. Dezember 2025 in der Essener Lindenallee das College for Social Sciences and Humanities offiziell eröffnet. Zur Feier kam – neben 100 Gästen aus dem In- und Ausland – unter anderem die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Ina Brandes. Das gemeinsame Forschungskolleg der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen und der TU Dortmund vereint herausragende Spitzenforschung in einem breiten Spektrum der Geistes- und Sozialwissenschaften und vernetzt sie mit exzellenten Forschenden weltweit.

College-Direktorin Prof. Dr. Julika Griem erläuterte auf der Feier das besondere Profil: „Das College for Social Sciences and Humanities bringt Forschungsprofessuren und Nachwuchsforschungsgruppen mit renommierten internationalen Spitzenwissenschaftlerinnen und Spitzenwissenschaftlern als Fellows zusammen. Diese in Deutschland einzigartige Struktur macht es möglich, interdisziplinär innovative Forschungsthemen zu erschließen und Netzwerke zu bilden.“

Seit seiner Einrichtung im Jahr 2021 als Teil der Research Alliance Ruhr konnte das College den Großteil seiner Professuren mit herausragenden Köpfen aus den Geistes- und Sozialwissenschaften besetzen. Bereits 36 renommierte Forschende aus der ganzen Welt holte das College durch sein Fellowship-Programm für sechs Monate nach Essen. Aus Tandemprojekten mit Mitgliedern der Universitätsallianz Ruhr entstehen dabei oft langfristige Forschungskooperationen.

Spitzenforschung mit Bezug zu Kultur, Gesellschaft und Politik

Bei der Eröffnung gaben Mitglieder des Colleges Einblicke in ihre Forschungsfelder. So analysiert Prof. Dr. Tahani Nadim im Dialog mit der Zivilgesellschaft und Archiven, wie sich Erinnerungskultur und Sammlungspraxis durch digitale Technologien verändern. Ein anderer Schwerpunkt liegt auf den Environmental Humanities, sie erforschen soziale und kulturelle Aspekte von Umweltveränderungen. Dr. Elena Beregow, Dr. Florian Fastenrath und Dr. Matthias Kranke, die jeweils Juniorprofessuren besetzen, untersuchen in drei Forschungsgruppen unter anderem, wie wir kulturell mit (zunehmendem) Schwitzen in Zeiten des Klimawandels umgehen, ob sich Nachhaltigkeit global steuern lässt, und wie die Politik soziale Ungleichheit aufgreift.

Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, betonte die Rolle des Colleges in Wissenschaft und Gesellschaft: „Das Ruhrgebiet zeigt, wie Wandel gelingt vom Kohlenrevier zur Wissensregion. Der Rohstoff Forschung und Wissenschaft sorgt heute für gute Arbeit, Wohlstand und soziale Sicherheit. Ich freue mich daher sehr, das College for Social Sciences and Humanities der Research Alliance Ruhr zu eröffnen. Es entsteht enorme Kraft, wenn die drei großen Universitäten des Ruhrgebiets ihre geistes- und sozialwissenschaftliche Expertise bündeln. Gerade in unsicheren Zeiten brauchen wir solche starken Allianzen, die gesellschaftliche Entwicklungen klug analysieren und erklären.“

Zur Einrichtung

Das College for Social Sciences and Humanities fördert die geistes- und sozialwissenschaftliche Spitzenforschung in der Universitätsallianz Ruhr und stärkt ihre internationale Vernetzung und Sichtbarkeit. Als Institute for Advanced Study schafft es ein universitätsübergreifendes Forum für die Erschließung und Weiterentwicklung innovativer Forschungsfelder und setzt Impulse für interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Tragende Säulen des Colleges bilden drei Forschungsprofessuren, drei Forschungsgruppen sowie ein internationales Senior-Fellowship-Programm, das jährlich bis zu 20 herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen Forschungsaufenthalt ermöglicht. Forschende auf dem Karriereweg unterstützt das College durch Formate wie das PostdocLab.

Die Rektorin der Universität Duisburg-Essen, Prof. Dr. Barbara Albert, der Rektor der Ruhr-Universität Bochum, Prof. Dr. Martin Paul, und der Rektor der TU Dortmund, Prof. Dr. Manfred Bayer, betonen die wichtige Rolle des Colleges in der Universitätsallianz Ruhr: „Das College initiiert und stärkt internationale Verbindungen unserer Universitäten zu renommierten Forschungseinrichtungen weltweit, insbesondere mit dem Fellowship-Programm. Durch Kooperation in der Research Alliance Ruhr stellen wir die geistes- und sozialwissenschaftliche Spitzenforschung im Ruhrgebiet noch besser und international sichtbarer auf.“

Veröffentlicht

Dienstag
02. Dezember 2025
11:33 Uhr

Von

Astrid Bergmeister
Arne Dessaul (ad)

Teilen