Ruhrtriennale Kongenial zusammengebracht

Das große Kulturfestival hat im Audimax einen glänzenden Auftakt gefeiert.

„Einen besseren Ort als dieses Audimax hätte man sich für die Eröffnung der Ruhrtriennale gar nicht aussuchen können“, so Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalens. Eines der größten Kulturfestivals Europas wurde am 21. August 2019 an der Ruhr-Universität Bochum eröffnet.

Zur Premiere des Stücks „Nach den letzten Tagen. Ein Spätabend“ von Christoph Marthaler kamen Gäste aus Politik und Gesellschaft sowie Kulturschaffende – teils von weither angereist. Sie zeigten sich nicht nur von der Aufführung selbst, sondern auch von der besonderen Architektur des Audimax beeindruckt. Beides, das Stück und den Spielort, haben Regisseur Marthaler und Intendantin Stefanie Carp „kongenial zusammengebracht“, sagte Laschet beim anschließenden Empfang im Mensa-Foyer.

Beklemmende Zukunftsvision

Das Audimax wurde optimal für das Stück genutzt: Die Hälfte der Bestuhlung diente als Bühnenbild, als ein Parlament der Zukunft, in dem die Folgen des Vergessens und das Lauterwerden nationalistischer und rassistischer Töne in einer beklemmenden Zukunftsvision vor Augen geführt werden. Verwoben wird das mit der Aufführung „vertriebener Musik“ von Künstlern, die während des Holocaust ihre Musik schrieben und in Vergessenheit geraten sind. Eine anspruchsvolle, aber höchst zeitgemäße Thematik, die im Audimax – als Ort des offenen Diskurses – sehr ansprechend umgesetzt wurde.

Das Stück „Nach den letzten Tagen. Ein Spätabend“ ist bis zum 1. September noch an acht Abenden zu sehen. Für alle Aufführungen sind restliche Tickets erhältlich.

Die Ruhrtriennale

Die Ruhrtriennale zählt zu den größten Kulturfestivals in Europa. Jahr für Jahr kommen zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler ins Ruhrgebiet, um die hiesige Industriearchitektur zu bespielen – und 2019 erstmals auch den größten Hörsaal Deutschlands. Das Audimax der RUB, Hallen, Kokereien, Maschinenhäuser, Halden und Brachen des Bergbaus und der Stahlindustrie verwandeln sich in beeindruckende Spielorte an den Schnittstellen von Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Performance und bildender Kunst.

Veröffentlicht

Donnerstag
22. August 2019
15:13 Uhr

Von

Hubert Hundt
Jens Wylkop

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