Von links: Wolfgang Stuppy (wissenschaftlicher Leiter), Marco Mendrina (technischer Leiter), Christopher Grefen (stellvertretender Direktor) und Dominik Begerow (Direktor) leiten gemeinsam den Botanischen Garten und planen mit den Mitarbeitern die Zukunft des Gartens.
© RUB, Marquard

Jubiläum Der Botanische Garten ist 50

Seit einem halben Jahrhundert gibt es den Garten der RUB und sein Direktor Dominik Begerow hat zum Jahrestag einen Blick in die Zukunft geworfen.

Eine Weltreise durch die Diversität der Pflanzen – dafür steht der Botanische Garten der Ruhr-Universität. Am Südhang der RUB gelegen, sind dort seit nun 50 Jahren Pflanzen aus fast allen Klimazonen der Welt zu sehen. Prof. Dr. Dominik Begerow, Inhaber des Lehrstuhls für Evolution der Pflanzen und Pilze an der Fakultät für Biologie und Biotechnologie, ist Direktor des Botanischen Gartens. Er gibt zum Jubiläum einen Ausblick auf die Zukunft.

Die Besonderheiten

Fast 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen derzeit für die Pflanzen und das rund dreizehn Hektar große Gelände mit den Schauhäusern. „Das ökologische und geographische Konzept des Gartens, dass sich die Gründer damals gedacht haben, ist besonders. Durch die Hanglage wird hier eine spezielle Präsentation von Pflanzen möglich“, erklärt Begerow. Denn vor allem große Pflanzen sind besser anzuschauen und zu entdecken, wenn sie am Hang und aus der Entfernung präsentiert werden, weiß der Biologe. „Deshalb arbeiten wir im Moment an einem Konzept, um sie besser und auch als Solitärbäume in ihrer ganzen Pracht zu zeigen.“

Aber nicht nur die Lage macht den Garten zu einem beliebten Ziel für RUB-Angestellte, Studierende und Besucher. „Die Sukkulenten-Sammlung wird sehr geschätzt. Auch die Orchideen-Sammlung ist beliebt. Hier haben wir einige sehr seltene Arten“, so Begerow. Besucherinnen und Besucher erkunden ebenfalls gern das Alpinum, die Nutzpflanzensammlung und den Tertiärteich – und natürlich den Chinesischen Garten, der besonders durch seine Gestaltung beeindruckt.

Wiedereröffnung

Der Botanische Garten ist ab Samstag, 26. Juni 2021, wieder geöffnet. Weitere Informationen zu den Öffnungszeiten gibt es hier.

Ausblick

Neben den Besuchermagneten gibt es auch Ecken, in denen es ruhig bleibt. „Da scheint sich selten jemand hin zu begeben, da die Wege manchmal sogar etwas bemoost sind“, weiß der Direktor und möchte mit seinem Team etwas dagegen unternehmen. „Der Garten hat überall tolle Pflanzen zu bieten und wir möchten, dass die Besucherinnen und Besucher das erleben. Daher nutzen wir die Zeit und entwickeln ein neues Konzept für Führungen gemeinsam mit Studierenden. Das Team ist sehr engagiert und begeistert dabei“, sagt Begerow.

Die Mitarbeiter werden in die Konzeption der Führungen eingebunden und sollen sie individueller und tagesaktuell machen. Interessierte können sich also auf neue Einblicke freuen, sobald das Pandemie-bedingt wieder möglich ist. „Wir wünschen uns für die Zukunft wieder mehr Interaktion und daher ist im Moment auch die Gründung eines Fördervereins für den Garten bei uns im Gespräch“, erklärt der Biologe. Auch verstärkt nun eine Lehrerin das Team und sorgt so dafür, dass auch Schulklassen den Garten kennenlernen. „Wir haben hier nicht nur die Studierenden, sondern auch einen Bildungsauftrag für die gesamte Gesellschaft. Es ist uns wichtig, mit dem Garten lebendige Biodiversität zu vermitteln“, fasst Begerow zusammen.

Rückblick

Der Botanische Garten der RUB wurde im Juni 1971 in Teilen eröffnet. Noch war nicht alles fertiggestellt. Aber die Studierenden und die Besucher konnten schon einen Teil des Gartens genießen. In den folgenden Jahren wurden weitere Teile fertiggestellt, wie beispielsweise das Tropenhaus, das am 4. April 1977 eröffnet wurde. Weitere Häuser entstanden und 1990 folgte die Eröffnung des Chinesischen Gartens „Qian Yuan“ und der Botanische Garten wurde 20.

Im Laufe der Jahre wurde im Garten restauriert, gebaut und eröffnet, bis der Garten entstand, wie er heute bekannt ist. Ein botanisches Highlight gab es im September 2017. Da blühte zum ersten Mal im Ruhrgebiet die Titanenwurz (Amorphophallus titanum, Araceae). Die beeindruckende Pflanze lockt Interessierte nicht nur wegen ihrer Größe, sondern auch wegen des eigenwilligen Geruchs.

Im Juni 2021 waren es nun schon 50 Jahre, in denen der Botanische Garten wächst und gedeiht. Dominik Begerow kam 2007 von Tübingen an die RUB, wo er sich um den dortigen Botanischen Garten gekümmert hat. Somit kann er 2022 ebenfalls ein kleines Jubiläum feiern.

Angeklickt

Interessierte finden weitere Informationen zum Botanischen Garten hier und eine vollständige Chronik kann hier nachgelesen werden.

Veröffentlicht

Mittwoch
23. Juni 2021
10:16 Uhr

Von

Katrin Heyer

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