Louis C. Jonker wird in den Jahren 2024 bis 2026 insgesamt zwölf Monate an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität verbringen. © Privat

Theologie Renommierter Bibelforscher Jonker kommt nach Bochum

Der Georg Forster-Forschungspreis ermöglicht Louis C. Jonker den Aufenthalt an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität.

Der südafrikanische Theologe Prof. Dr. Louis C. Jonker von der Universität Stellenbosch wird mit dem Georg Forster-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Der Preis ermöglicht es ihm, in den Jahren 2024 bis 2026 insgesamt zwölf Monate an der Ruhr-Universität Bochum zu verbringen und gemeinsam mit Gastgeber Prof. Dr. Christian Frevel an der Katholisch-Theologischen Fakultät und anderen deutschen Forschenden zu arbeiten. „Die Position von Louis Jonker an der Universität Stellenbosch bietet einzigartige Möglichkeiten für die bidirektionale Bereicherung zwischen afrikanischen und westlichen Ansätzen in der Bibelwissenschaft“, betont Christian Frevel. „Er setzt sich leidenschaftlich dafür ein, die beiden Gelehrtentraditionen zu beiderseitigem Nutzen zusammenzubringen.“

Literaturbildungsprozesse der Antike

Louis C. Jonker ist Distinguished Professor für Hebräische Bibel und Altes Testament an der Universität Stellenbosch in Südafrika. Die Universität verleiht den Titel Distinguished Professor an forschungsstarke Persönlichkeiten mit besonderer Strahlkraft. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der biblischen Literargeschichte in der späten Perserzeit und frühen hellenistischen Epoche, die etwa Mitte des 5. bis Anfang des 3. Jahrhunderts vor Christus dauerte. Er bearbeitet dabei vor allem die biblischen Bücher der Chronik und Esra-Nehemia. Er versteht diese als eine literarisch vielschichtige Aushandlung kollektiver Identität der Größe „Israel“.

Als Georg Forster-Preisträger wird er mit seinem Gastgeber an der Ruhr-Universität und anderen Forschenden an deutschen Universitäten zusammenarbeiten, um die Literaturbildungsprozesse während der achämenidischen und frühen hellenistischen Zeit im antiken östlichen Mittelmeerraum zu untersuchen. Das gemeinsame Projekt trägt den Titel: „Intersections between Pentateuch, Prophets and Chronicles in literary based identity formation processes of the late Persian/Early Hellenistic Periods”. Ziel ist es, in den kommenden drei Jahren in mehrfachen Aufenthalten in Deutschland die wichtigsten Diskurslinien zu identifizieren, in denen die literarischen Aushandlungsprozesse in der formativen Spätzeit der alttestamentlichen Literatur stattfinden, die sich in Vorstellungen der Größe „Israel“ zu literarischen Identifikationsangeboten im frühen Judentum bündeln.

Der Preis

Die Alexander von Humboldt-Stiftung verleiht jährlich bis zu sechs Georg Forster-Forschungspreise an international führende Forschungspersönlichkeiten aus Schwellen- und Entwicklungsländern und würdigt deren bisheriges Gesamtschaffen. Der Wissenschaftspreis wurde benannt nach dem bedeutenden deutschen Ethnologen Georg Forster (1754-1794) und wird finanziert vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

Veröffentlicht

Freitag
25. August 2023
09:58 Uhr

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