NTNU-Rektorin Prof. Dr. Anne Borg überreicht die Urkunde an Prof. Dr. Roland Span.
© Thor Nielsen / NTNU

Maschinenbau Ein Ehrendoktortitel für Roland Span in Norwegen

Die Universität Trondheim ehrt den Energieexperten für seine wissenschaftlichen Leistungen.

Am 17. November 2023 hat die renommierte Norges Teknisk-Naturvitenskapelige Universitet (NTNU) in Trondheim Prof. Dr. Roland Span den Ehrendoktortitel verliehen. Span ist Leiter des Lehrstuhls für Thermodynamik der Ruhr-Universität. Begründet wird diese höchste akademische Auszeichnung, die eine Universität verleihen kann, mit Spans bedeutenden Beiträgen im Bereich der thermodynamischen Stoffdatenforschung. Besonders hebt das Rektorat der norwegischen Universität seine Beiträge zur Entwicklung und Einführung nachhaltiger Energietechnik in den Bereichen Abscheidung, Transport und Speicherung von Kohlendioxid sowie Produktion und Transport von Wasserstoff hervor.

Roland Span arbeitet seit 35 Jahren theoretisch und experimentell an der genauen Beschreibung von thermodynamischen Eigenschaften primär energietechnisch relevanter Stoffe. Dazu gehören Kohlendioxid und kohlendioxidhaltige Gemische, Erdgase und deren Bestandteile, verflüssigte Erdgase, Wasserstoff und Gemische, die bei der Verflüssigung von Wasserstoff eine Rolle spielen, sowie Arbeitsmedien von Kältemaschinen und Wärmepumpen.

Energietechnische Herausforderungen sind heute immer auch globale Herausforderungen.


Roland Span

Zusammen mit seinem Team wendet er die entwickelten Stoffdatenmodelle selbst für die Simulation innovativer energietechnischer Prozesse an, macht sie aber vor allem auch über ein verzweigtes wissenschaftliches Netzwerk und frei verfügbare Software für Anwender in aller Welt einsetzbar. „Als Ingenieurinnen und Ingenieure sind wir natürlich daran interessiert, dass unsere Ergebnisse – so grundlegend sie auch sein mögen – in technischen Anwendungen zum Einsatz kommen. Und energietechnische Herausforderungen sind heute immer auch globale Herausforderungen. An der Stelle allein in deutschen Bahnen zu denken wäre ein fataler Fehler.“ In der European Energy Research Alliance, einem Zusammenschluss in der Energietechnik führender Forschungsinstitute und Universitäten Europas, vertritt Span die Forschungsaktivitäten im Bereich des Transports von Kohlendioxid.

Besonderen Wert legt der Wissenschaftler darauf, dass Forschung und Lehre an Universitäten zusammengehören. „Das bedeutet keineswegs, dass unsere Lehre total theoretisch ist. Viele unserer Forschungsprojekte führen wir ja in Zusammenarbeit mit Industriepartnern durch. Wir wissen sehr genau, welche Themen die Industrie beschäftigen und was in den nächsten Jahren relevant werden wird. Darauf bereiten wir unsere Studierenden vor“.

Unsere Drittmittelprojekte ermöglichen es uns, einen großen Prozentsatz unserer Studierenden früh als studentische Hilfskräfte einzustellen.


Roland Span

Dabei legt er besonderen Wert darauf, Studierende früh in die wissenschaftliche Arbeit einzubinden. „Unsere Drittmittelprojekte ermöglichen es uns, einen großen Prozentsatz unserer Studierenden früh als studentische Hilfskräfte einzustellen. In dieser Rolle arbeiten sie dann in enger Abstimmung mit erfahrenen wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Forschungsprojekten mit und werden früh zu Knowhow-Trägern. Dieses Knowhow nehmen sie dann in die Industrie mit – sei es nach einem Masterabschluss oder in vielen Fällen auch nach einer Promotion, die sie dann in einem bestimmten Bereich an die internationale Spitze heranführt. Und das gilt natürlich nicht nur für meinen Lehrstuhl, sondern für alle forschungsstarken Lehrstühle in den Ingenieurwissenschaften.“

Veröffentlicht

Montag
20. November 2023
14:19 Uhr

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