Mit einer Sterngucker-Party wurde das Teleskop wieder eröffnet. © Ralf-Jürgen Dettmar

Astronomie Zweites Leben für das Bochum-Teleskop

Seit Anfang der 1970er-Jahre hat die RUB das Teleskop in Chile betrieben. Jetzt ist es umgezogen.

Seit der Gründungszeit der RUB ist es das Arbeitspferd der Bochumer Astronomen gewesen: ein Spiegelteleskop des Herstellers Boller und Chivens mit 61 Zentimetern Durchmesser, das seit Anfang der 1970er-Jahre auf der La Silla-Sternwarte der Europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile in Betrieb war. Den europäischen Astronomen, die Beobachtungszeit damit einwerben konnten, war es als Bochum Telescope bekannt. Am 16. November 2018 ist es an einem neuen Standort nach aufwendiger Modernisierung wieder in Betrieb gegangen.

Der erste Promovend

„Das Teleskop hatte eine Modernisierung dringend nötig, die wir nicht leisten konnten. Deshalb sind wir froh, dass sich eine neue und sinnvolle Verwendung gefunden hat“, sagt Prof. Dr. Ralf-Jürgen Dettmar vom Astronomischen Institut der RUB. Modernisierung und Umzug waren ein Gemeinschaftsprojekt der Astronomen an der Universidad de Valparaiso und des Kulturzentrums des Örtchens Pocuro/Calle Larga etwa 80 Kilometer nördlich von Santiago de Chile.

Blick ins Innere des Teleskops © Ralf-Jürgen Dettmar

Initiator der Umsiedlung ist Prof. Dr. Nikolaus Vogt von der Universidad de Valparaiso. Er war der erste Promovend der RUB mit einer astronomischen Dissertation. Als einer der ersten Nutzer des Teleskops untersuchte und benannte er die offenen Sternhaufen Bochum 1 bis 14 in der südlichen Milchstraße. „Für mich schließt sich damit ein Kreis“, sagt er. „Und mit den heute verfügbaren modernen digitalen Detektoren ist das Teleskop für Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit und Forschung vollwertig wiederbelebt.“

Sterngucker-Party zur Eröffnung

Mit einer Sterngucker-Party wurde das Teleskop unter anderem vom Rektor der Universidad de Valparaiso, Prof. Dr. Aldo Valle, eingeweiht. Da das Teleskop im endgültigen Ausbau auch ferngesteuert betrieben werden soll, freuen sich die Forscher auf eine wissenschaftliche Nutzung gemeinsam mit den Kollegen an der RUB.

Veröffentlicht

Donnerstag
22. November 2018
11:09 Uhr

Von

Meike Drießen

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