Workshops Auch das Lernen will gelernt sein
Die Klausuren-Phase ist nicht so gelaufen wie erhofft? In den Durchstarten-Workshops der Oase lernen Studierende, wie sie am besten lernen und in Prüfungsphasen den Überblick behalten.
Konzentriert hängen die Workshop-Teilnehmer über Karteikarten und notieren fleißig Begriffe darauf. Direkt zu Beginn des Durchstarten-Workshops sollen sie sich über ihre Einstellung zum Lernen klar werden. Zwei Fragen beschäftigen sie besonders: „Was bedeutet das Lernen für mich? Welche Gefühle verbinde ich mit dem Lernen?“ Die Studierenden kommen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen: IT-Sicherheit, Medizin, Geografie. Doch wie die Übung zeigt, haben sie eines gemeinsam: Das Lernen bedeutet für sie großen Stress.
Was brauche ich, um gut lernen zu können?
Das soll sich nun ändern. Im Workshop sollen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Grundlagen und Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen zu eigen machen. Unter Anleitung von Pia Henneken und Kathrin Humpert-Frey aus der Zentralen Studienberatung beschäftigen sie sich mit verschiedenen Lern- und Arbeitstechniken, probieren einige dieser Techniken aus und erstellen einen passenden Plan zur Vorbereitung für die nächste Prüfung. Im Anschluss an den Workshop haben die Teilnehmer die Möglichkeit, Termine für Einzelcoachings zu vereinbaren, in denen sie ihre Lernfortschritte oder den individuellen Nutzen der erlernten Techniken gemeinsam mit einem Coach reflektieren können.
Zu Beginn des Workshop-Tages gilt es, sich selbst besser kennenzulernen und dadurch herauszufinden, warum das Lernen bis dato nicht so erfolgreich war. Die wichtigste Frage, die sich Studierende in solchen Fällen stellen sollten, lautet: Was brauche ich, um gut lernen zu können? Denn: „Inhalte können auf verschiedenen Wegen vermittelt werden“, erklärt Pia Henneken.
Welcher Lerntyp bin ich?
Manche Menschen könnten demnach am besten lernen, indem sie Texte lesen, andere, indem sie sich Informationen vorlesen lassen. Der Erste ist ein eher visueller Lerntyp, der Zweite ein auditiver. Wer weiß, auf welchem Wege er am besten lernt, kann Lerntechniken gezielt darauf abstimmen. „Die Kombination mehrerer Lerntechniken, die verschiedene Sinne beanspruchen, kann das Lernen noch erfolgreicher machen,“ sagt Humpert-Frey.
Doch nicht nur die Art des Lernens ist ein Erfolgsfaktor. Auch der Zeitpunkt spielt bei der Wissensaufnahme eine entscheidende Rolle. Deswegen gilt auch hier für die Teilnehmer, in sich reinzuhören und sich zu fragen: Wann kann ich besonders gut lernen? Und zu welchen Zeiten klappt es überhaupt nicht? Darüber hinaus ist auch der Lernort von großer Bedeutung. Hierzu sollen die Teilnehmer Fragebögen ausfüllen, die ihnen Aufschluss darüber geben, wie der perfekte Arbeitsplatz aussehen sollte.
Ist die Methode das Richtige für mich?
Henneken: „Auch dies ist wieder vollkommen individuell. Manche können am besten zu Hause lernen, andere konzentrieren sich am besten in der Bibliothek.“ Mit all diesen Erkenntnissen im Hinterkopf, gilt es, die nächste Lernphase zu planen. Hierzu erhalten die Teilnehmer Tabellen, die ihnen Orientierung bei der Organisation geben sollen.
Nach dem Workshop-Tag gehen die Teilnehmer mit einigen Hausaufgaben nach Hause. Es gilt, die vorgestellten Methoden anzuwenden und zu notieren, was dabei nicht gut klappt. Henneken: „Hier geht es darum, für sich selbst zu schauen: Was klappt für mich an dieser Methode? Und was nicht?“ Während der Einzelcoachings geht es dann viel um den Erfahrungsaustausch – und auch darum, im Falle des Falles Alternativen zu finden, die besser zu den eigenen Lerngewohnheiten passen.