Nicht nur aus Büchern lernen: Die Studierenden konnten vor Ort in China Forschung betreiben. 

© Anke Scherer

Exkursion

Die Mandschurei im Museum

Wie wird chinesische Geschichte in Museen dargestellt? Eine Studiengruppe hat sich das vor Ort in China angesehen.

Bachelor- und Masterstudierende der Ostasienwissenschaften, Geschichtswissenschaften und Public History der Ruhr-Universität Bochum haben im Herbst 2025 die chinesische Geschichte direkt vor Ort untersucht. Das Ziel der Studienreise, die innerhalb einer Summer School stattfand, war, die Darstellung der neueren Geschichte einer bestimmten Region im Nordosten der Volksrepublik China zu untersuchen, die früher Mandschurei genannt wurde. 

Dr. Anke Scherer und Prof. Dr. Sören Urbansky leiteten die Exkursion. PROMOS und die Gesellschaft der Freunde der RUB unterstützen diese.

Die meisten Gedenkstätten und Museen, die die Studierenden besuchten, thematisierten Kriegsverbrechen. Dazu gehörte auch dieser Ort: eine ehemalige Giftgasversuchsanstalt in Harbin. 

© Anke Scherer

„Die Exkursion war eine große Bereicherung, da ich die chinesische Geschichte und Erinnerungskultur unmittelbar vor Ort erleben konnte. Sie hat mir ein tieferes Verständnis für das Land und seine Menschen vermittelt – eines, das über theoretisches Wissen und Medienberichte weit hinausreicht“, so Student Marc Pasternak.

Die von den Studierenden besuchte Region ist seit dem 19. Jahrhundert von russischen und japanischen Einflüssen geprägt. Sowohl das zaristische Russland beziehungsweise später die Sowjetunion als auch das imperialistische Japan versuchten, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Vorherrschaft in der Region zu gewinnen. Die Studierenden haben erforscht, wie die konfliktreiche Vergangenheit heute in Museen, Gedenkstätten und im öffentlichen Raum vermittelt wird. Die Arbeiten der unterschiedlichen Projektgruppen haben die Studierenden in einem Blog zusammengefasst.

„Wenn man sich mit internationaler Geschichte auseinandersetzt, ist es oft so, dass man über Regionen der Welt schreibt, in denen man noch nie war. Das kann Forschen sehr abstrakt, schwierig und realitätsfern gestalten. China ist eines der einflussreichsten Länder der Welt, trotzdem ist es für uns Europäer fern und unbekannt, sowohl historisch als auch aktuell. Die Exkursion hat es mir ermöglicht, das Land wirklich wahrzunehmen und China etwas besser zu verstehen. Ich kann behaupten, dass diese Exkursion einer der lehrreichsten Erfahrungen meines Lebens war“, sagt Student Niklas Thull.

Veröffentlicht

Dienstag
09. Dezember 2025
10:47 Uhr

Von

Katharina Gregor (kg)
Anke Scherer

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