Akademische Feier im Herz- und Diabeteszentrum NRW (von links): Prof. Dr. Albrecht Bufe, Dr. Michael Kreußer, Lisa-Maria Packy, Prof. Dr. Günter Breithardt, Prof. Dr. Ulrich Gleichmann und Prof. Dr. Wolf-Georg Forssmann (beide Stiftung Kardiologie 2000)
© Armin Kühn

Forßmann-Preise Drei Wissenschaftler für Herz-Kreislaufforschung ausgezeichnet

Erstmals nach vier Jahren hat die Stiftung Kardiologie 2000 der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum wieder herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Herz-Kreislaufforschung gewürdigt.

Auf einer akademischen Feier im Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen nahm Dr. Michael Kreußer von der Universitätsklinik Heidelberg den mit 5.000 Euro dotierten Forßmann-Preis 2016 und die Bronzeplastik „Herzpionier“ von Otmar Alt entgegen.

Das Forßmann-Nachwuchsstipendium in Höhe von 6.000 Euro erhielt die Aachener Wissenschaftlerin Lisa-Maria Packy. Für sein Lebenswerk wurde Prof. Dr. Günter Breithardt ausgezeichnet.

Den Ursachen der Herzschwäche auf der Spur

Welche Mechanismen im Herzmuskelgewebe können eine Herzinsuffizienz beeinflussen und möglicherweise mit verursachen? Mit seiner aktuellen Arbeit zu dieser Fragestellung wurde der zielstrebige junge Forscher der molekularen Kardiologie, Dr. Michael Kreußer, geehrt, der damit maßgeblich zum Verständnis der Pathophysiologie der Herzhypertrophie als Ursache der Herzschwäche beiträgt. Langfristig dient das der Verbesserung der Diagnostik und Therapie für Patienten mit schwerer Herzschwäche.

Ein ausgewiesener Experte der Molekular-Kardiologie ist auch der weltweit bekannte und geschätzte Kardiologe Prof. Dr. Dr. h.c. Günter Breithardt, der den Forßmann-Preis für sein Lebenswerk entgegennehmen durfte. Breithardt war unter anderem Präsident der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (1996) sowie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (1999) und ist bis heute Mitglied des Lenkungsausschusses im Kompetenznetz Vorhofflimmern.

Der langjährige Direktor am Universitätsklinikum Münster habe nicht nur als einer der Ersten Katheter-Eingriffe bei Rhythmusstörungen in den 1980er-Jahren durchgeführt, sondern auch 1984 den ersten automatischen Defibrillator in Deutschland eingesetzt und sich wie kein zweiter für Wissenschaft, Forschung und den wissenschaftlichen Nachwuchs engagiert, betonte Prof. Dr. Albrecht Bufe, Dekan der Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum (RUB), in seiner Laudatio.

Zum Forßmann-Preis

Der Name Forßmann steht für Unbeirrbarkeit, Wagnis und Durchsetzungsvermögen. Mit dem Lebenslauf des Pioniers der Herzkathetertechnik und Namenspatrons des Preises, Prof. Dr. Werner Forßmann (1904–1979) hat sich Lisa-Maria Packy aus einem neuen historischen Blickwinkel auf sein Wirken während der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt.

1929 hatte der Chirurg und Urologe die Katheterisierung des Herzens erstmals in einem Selbstversuch unter schwierigen Bedingungen erprobt und damit das grundlegende medizinisch-kardiologische Verfahren der Herzkatheterdiagnostik entwickelt. Erst 1956 erhielt er dafür als einer der ersten deutschen Nobel-Preisträger nach dem Zweiten Weltkrieg die internationale Anerkennung.

Nachwuchsstipendium vergeben

Für ihre Forschungsarbeit über Werner Forßmann wird das von der Stiftung Kardiologie 2000 ausgelobte Nachwuchsstipendium an Lisa-Maria Packy, Mitarbeiterin am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin an der Rheinisch-Westfälisch Technischen Hochschule Aachen (RWTH) vergeben.

Die Nachwuchsförderung der Stiftung ist Prof. Dr. Wolf-Georg Forssmann, dem Sohn des berühmten Wissenschaftlers, zu verdanken.

Dies ist eine gemeinsame Presseinformation des HDZ NRW und der RUB.

Pressekontakt

Anna Reiss
Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 05731 97 1955
E-Mail: areiss@hdz-nrw.de

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Von

Anna Reiss (HDZ NRW)

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