Kooperation Partnerschaft mit Universität Kiew geschlossen
Mitten im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine setzt die RUB ein Zeichen: Erstmals hat sie eine ukrainische Universität in den Kreis ihrer Partnerschaften aufgenommen.
Zum ersten Mal in ihrer knapp 60-jährigen Geschichte hat die RUB eine universitätsweite Partnerschaft mit einer Universität aus der Ukraine geschlossen. Rektor Prof. Dr. Martin Paul hat am 1. August 2022 die Kooperationsvereinbarung mit dem Rektor der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kiew, Volodymyr Bugrov, per Videokonferenz unterzeichnet.
Den passenden Rahmen für die Vertragsunterzeichnung bildete die erste Summer School der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) mit 30 Studierenden von fünf ukrainischen Universitäten, darunter die Universität Kiew. „Ich bin froh und stolz, dass es uns gelungen ist, diese erste Summer School der UA Ruhr für Studierende aus der Ukraine mit vereinten Kräften auf die Beine zu stellen“, so Rektor Paul. Organisiert wird der insgesamt neuntägige Aufenthalt der Studierenden und ihrer Betreuerinnen und Betreuer vom International Office der RUB und vom Liaison Office Eastern Europe/Central Asia der UA Ruhr unter Federführung von Elena Resch.
Die Partnerschaft mit der Taras-Schewtschenko-Universität ist eine universitätsweite Kooperation. Das bedeutet, dass sie sich nicht auf bestimmte Fakultäten beschränkt. Mit einem gemeinsamen fachübergreifenden Lehrprojekt und einer gezielten Hilfsleistung blüht die neue Freundschaft bereits konkret auf:
- Direkte Hilfe mit Defibrillatoren
Mitte Juli hat RUB-Rektor Martin Paul dem Rektor Volodymyr Bugrov und der Prorektorin Internationales, Kseniia Smyrnova, zwei neue Defibrillatoren im Wert von mehreren tausend Euro geschenkt. Dafür hat die ukrainische Delegation extra einen Abstecher nach Bochum gemacht – auf dem Weg von der Universität Leiden in den Niederlanden zur Universität Erlangen-Nürnberg –, um die noch original verpackten Geräte persönlich in Empfang zu nehmen. „Die Defibrillatoren werden in der Ukraine dringend benötigt, damit können wir konkrete Hilfe leisten“, sagt Prof. Dr. Kornelia Freitag, Prorektorin für Lehre und Studium der RUB. „Besonders freut mich, dass unsere Verwaltung es ermöglicht hat, dass wir hier ohne großen administrativen Aufwand unbürokratisch, schnell und gezielt helfen.“
- Digitale Laborpraktika für ukrainische Studierende
Damit ukrainische Studierende naturwissenschaftlicher Fächer ihr Studium fortsetzen können, entwickeln Lehrende und Studierende der RUB und der TSNU in einem Projekt Varianten von Laborpraktika. Das Projekt Digital Laboratories for Students at risk – DigiLabStar – wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst mit rund 143.000 Euro gefördert und läuft bis Ende 2022. Weitere Informationen finden sich in diesem ausführlichen Bericht über den Projektstart.