Programm im Blue Square Mehr als nur vier Wände
Gebäude und Räume spielen in Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“ eine unerwartete Rolle.
Die Termine der kommenden Woche in chronologischer Reihenfolge:
Update: 5. November 2019
In der ursprünglichen Presseinformation wurde versehentlich die Veranstaltung „Platonische Liebe: Platons Symposion“ für Dienstag, 12.11.2019, 18 Uhr, angekündigt. Richtig ist aus der gleichen Reihe die Veranstaltung „Antigone - ein Vorbild für den gewaltfreien Widerstand gegen die Staatsgewalt bis heute“. Hier die deteillierte Ankündigung:
Vortrag: Antigone - ein Vorbild für den gewaltfreien Widerstand gegen die Staatsgewalt bis heute
Dienstag, 12. November 2019, 18 Uhr
Antigone gilt als eine der ersten Anarchistinnen der Geschichte. Sie übertritt das Verbot der Staatsgewalt und bestattet ihren im Kampf gefallenen Bruder Polyneikes. Dafür wird sie selbst mit dem Tod bestraft. Bis heute hält dieser von Sophokles in seinem Drama "Antigone" vor ungefähr 2.500 Jahren packend beschriebene Stoff Zuschauer und Leser in Atem.
Referentin: Prof. Dr. Christiane Zimmermann, Christian-Albrecht-Universität zu Kiel
Veranstaltungsreihe: Meisterwerke der Antike
Vortrag: Platonische Liebe: Platons Symposion
Dienstag, 12. November 2019, 18 Uhr
Über das, was man heutzutage unter platonischer Liebe versteht, gibt es ganz verschiedene Vorstellungen. Die meisten stimmen laut Referent darin überein, dass dies eigentlich keine richtige Liebe sei. Fragen wir Platon selbst, so gibt sein berühmter Dialog „Symposion“ darauf eine ganz andere Antwort, die im Zusammenhang mit seiner philosophischen Erkenntnislehre steht. Welche das ist, erfahren die Gäste bei diesem Vortrag.
Referent: Prof. Dr. Hellmut Flashar, Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltungsreihe: Meisterwerke der Antike
Vortrag: In den Hypogäen von Tarquinia – Die bunte Welt der Etrusker
Donnerstag, 14. November 2019, 18 Uhr
Unter der Erde von Tarquinia, einer der Hauptstädte der Etrusker, ungefähr 100 Kilometer nördlich von Rom, hat man seit dem 18. Jahrhundert mehr als 7.000 in den Felsen gehauene Kammergräber entdeckt. Nur etwa drei Prozent davon sind mit bunten Fresken ausgemalt, die uns wie keine andere Kunstgattung dieses Volkes Einblick in das Leben, aber auch in die Vorstellungen der Etrusker von Jenseits und Tod geben. Die Referentin erforscht diese Bilder seit vielen Jahren und gilt als eine der weltweit besten Kennerinnen dieser Denkmälergattung.
Referentin: Prof. Dr. Cornelia Weber-Lehmann, Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltungsreihe: Unter der Erde – Geheimnisvolle Unterwelt
Vortrag: Das Haus: Innenräume, Interieurs und Einrichtungen in Fontanes Effi Briest
Freitag, 15. November 2019, 18 Uhr
Als Siebzehnjährige wird Effi mit dem wesentlich älteren Baron von Innstetten verheiratet. Das lebhafte Mädchen zieht aus seinem behaglichen Familiendomizil, dem Herrenhaus zu Hohen-Cremmen, aus und beginnt mit ihrem Mann ein Leben in dem verschlafenen Ort Kessin in Hinterpommern. Doch in dem neuen Heim wird sie nicht glücklich.
Mit seinem erstmals 1896 als Buch veröffentlichtem Gesellschaftsroman „Effi Briest“ schuf Theodor Fontane einen Klassiker der deutschsprachigen Literatur.
Der Vortrag widmet sich dem Motiv des Hauses in dem Roman und geht dabei der Frage nach, wie die Innenräume, auch in Wechselwirkung mit ihren jeweiligen Außenräumen, an der Erzählung mitwirken. Sie werden nicht als bloßer Hintergrund aufgefasst, vor dem die Figuren agieren, sondern selbst als Akteure zur Geltung gebracht, insofern sie die Figuren zu bestimmten Handlungen veranlassen.
Mit einer ausführlichen Beschreibung des „von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen“ beginnt Fontanes Text. Von hier aus entwickelt er seinen narrativen Spannungsbogen, der zu den unheimlichen Innenräumen in Kessin führt und so auf das tragische Ende der Protagonistin zusteuert.
Referentin: Prof. Dr. Natalie Binczek, Ruhr-Universität Bochum
Veranstaltungsreihe: Werke der Weltliteratur