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Ruhr-Universität Bochum gründet achtes Research Department
Auch wenn der Klimagipfel in Paris Erfolge erzielt hat, ist die Gesellschaft weit davon entfernt, ohne CO2-Emissionen auszukommen. Hilfreich wäre es daher, wenn Kohlenstoff sich in geschlossenen Kreisläufen bewegen würde und zum Beispiel bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern nicht als Kohlendioxid in die Atmosphäre entweichen würde. Wie das gelingen kann, erforscht ein interdisziplinäres Team im neu eingerichteten Research Department „Closed Carbon Cycle Economy“ der Ruhr-Universität Bochum (RUB).
Übergang erfordert weitreichende Veränderungen
Ein Übergang zu geschlossenen Kohlenstoffkreisläufen erfordert weitreichende Veränderungen. „Das betrifft die Art und Weise, wie wir Strom oder Heizwärme für Gebäude erzeugen, Prozesswärme für die Industrie und Energie für die Mobilität bereitstellen und nicht zuletzt auch, wie wir mit kohlenstoffhaltigen Rohstoffen in der Industrie umgehen“, erklärt Prof. Roland Span, Dekan der Fakultät für Maschinenbau und einer der beiden designierten Sprecher des neuen Research Departments der RUB.
Der Wandel bringt aber nicht nur technische Herausforderungen mit sich, sondern auch Fragen nach den gesellschaftlichen Strukturen, mit denen sich geschlossene Kohlenstoffkreisläufe realisieren lassen. Ein Beispiel: Um Methoden zur Energiegewinnung weiterzuentwickeln oder CO2 langfristig zu speichern, bedarf es nicht nur neuer Technologien. Diese müssen auch politisch durchsetzbar und in der Bevölkerung akzeptiert sein.
„Dabei geht es um weit mehr als Akzeptanzforschung“, ergänzt Prof. Dr. Christian Pielow, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Berg- und Energierecht und zweiter designierter Sprecher des neuen Research Departments. „Ökonomische und juristische Rahmenbedingungen, Moralvorstellungen, unser Freizeitverhalten – all das und vieles mehr beeinflusst eine so weitreichende Entwicklung und wird gleichzeitig auch von den sich anbahnenden Veränderungen beeinflusst werden.“
Komplexes Thema erfordert interdisziplinäre Zusammenarbeit
Im achten Research Department der RUB kooperieren Forscherinnen und Forscher aus den Ingenieur-, Natur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften fachübergreifend. „Diese interdisziplinäre Struktur unterstreicht die Stärken unserer fachlich breit aufgestellten Universität“, sagt RUB-Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich.
Durch die Aufnahme von assoziierten Mitgliedern aus externen Forschungseinrichtungen wird das Research Department sich sogar über den Campus hinaus erstrecken. „Mit der Universitätsallianz Ruhr und weiteren bereits etablierten Kooperationsnetzwerken in der Region haben wir die besten Voraussetzungen, um dieses komplexe Thema auf allen relevanten Forschungsebenen anzugehen“, so Schölmerich weiter.
Neben den Partneruniversitäten in Duisburg-Essen und Dortmund soll das Research Department die Hochschule Bochum einbeziehen sowie das Fraunhofer-Institut Umsicht in Oberhausen, die Max-Planck-Institute für Chemische Energiekonversion und Kohlenforschung in Mülheim, das Institut für Antriebstechnik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln und das Forschungszentrum Jülich.
Nachwuchsförderung ist ein zentrales Anliegen
Entsprechend der Tradition der Research Departments ist die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein zentrales Anliegen. Postdoktorandinnen und -doktoranden sollen als Young Researcher aufgenommen werden, um sowohl eigenständige Forschungsfragen zu bearbeiten als auch an Kooperationsprojekten mitzuwirken.
Prof. Dr. Roland Span
Institut für Thermo- und Fluiddynamik
Fakultät für Maschinenbau
Ruhr-Universität Bochum
Tel.: 0234 32 23033
E.-Mail: roland.span@thermo.rub.de
13. Januar 2016
14.40 Uhr