Der Schriftsteller und literarische Übersetzer Jürgen Brôcan ist als Dozent zu Gast an der RUB. © Privat

Wintersemester 2021/22 „Mir hat so eine Veranstaltung in meinem Studium gefehlt“

Eine Förderung des deutschen Übersetzerfonds ermöglicht Studierenden einen Einblick in das Berufsbild des literarischen Übersetzers.

Im Wintersemester 2021/2022 startet an der Fakultät für Philologie ein bis jetzt einmaliges Lehr-Modul an der RUB. Der Titel „Die Aufgabe des Übersetzers: Literarische Übersetzung heute“ fasst den Inhalt gut zusammen. Belegen können dieses Modul Studierende der Komparatistik und der Anglistik, es wird außerdem im Optionalbereich angeboten.

Für den praktischen Anteil an dem Modul konnte der literarische Übersetzer und Schriftsteller Jürgen Brôcan gewonnen werden. Er übersetzt Prosa und Lyrik vor allem aus dem Englischen und hat selbst mehrere Gedichtbände veröffentlicht. Finanziert wird seine Tätigkeit durch eine Förderung des deutschen Übersetzerfonds.

Die Rolle als Lehrender ist für Jürgen Brôcan Neuland, er hat seit seinem eigenen Germanistik-Studium an der Georg-August-Universität in Göttingen keine Berührungspunkte mehr zur akademischen Ausbildung gehabt. „Durch den Beruf des Schriftstellers kam ich an den Beruf des literarischen Übersetzers“, berichtet Brôcan.

Korrektheit und Kreativität

„Mir hat so eine Veranstaltung in meinem Studium gefehlt“, erzählt Brôcan. Für ihn war das Studium oft viel zu sehr auf Theorie bezogen und ließ wenig Spielraum für die praktische Anwendbarkeit. „Oft verhing man sich in Detailfragen“, meint er. Daher freut er sich umso mehr, den Studierenden einen realistischen Einblick in sein Berufsbild geben zu können.

Für Brôcan ist das Übersetzen eine Bereicherung neben dem Schriftstellerdasein und genau dies möchte er den Studierenden vermitteln. Im ersten Teil seiner Veranstaltung „Zwischen Kreativität und Korrektheit. Aspekte der Verwandlungskunst des Übersetzens“ geht es um essenzielle Tätigkeiten als literarischer Übersetzer wie zum Beispiel die Hintergrundrecherche. Im zweiten Teil werden die Studierenden dann selbst praktisch tätig und werden mit Unterstützung des Dozenten ein Buchprojekt umsetzen: „Ich hoffe auf aufmerksame Geister, die der Veranstaltung folgen werden“, so Brôcan.

Veröffentlicht

Donnerstag
14. Oktober 2021
08:52 Uhr

Von

Michaela Wurm (mw)
Erik Berger

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