
Gemeinsam mit einer Kollegin von der Universität Oulu hat Maria Polyakova ein Virtual-Exchange-Projekt umgesetzt. Das Projekt wurde von der Hochschulallianz UNIC gefördert.
Fördermöglichkeit „Ein Ansporn, neue Wege in der internationalen Lehre zu gehen“
Lehre über Grenzen hinweg. Wie das gelingt, zeigt ein Projekt der Ruhr-Uni und der Universität Oulu. Lehrende können sich für die nächste Förderrunde des UNIC VIP Fund bewerben.
Lehrende der Ruhr-Universität Bochum haben wieder die Chance, Teil eines besonderen internationalen Förderprogramms zu werden: Der VIP Fund (Virtual and International Educational Projects Fund) der europäischen Universitätsallianz UNIC geht in die zweite Runde. Noch bis zum 30. September 2025 können virtuelle Austauschprojekte eingereicht werden, die innovative, internationale Lehre ermöglichen.
16 dieser innovativen Lehrformate wurden in der ersten Runde von der europäischen Hochschulallianz gefördert. Darunter auch das Projekt von Prof. Dr. Maria Polyakova von der Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum und Dr. Tiina Leiviskä von der Universität Oulu (Finnland). Gemeinsam haben sie das Lehrprojekt „Virtual Exchange: Industrial Water and Wastewater Technologies“ entwickelt. Studierende beider Hochschulen haben über Ländergrenzen und Fachbereiche hinweg an aktuellen Themen der Abluft- und Abwasserreinigung gearbeitet. Im Interview berichtet Maria Polyakova über die einzigartigen Möglichkeiten, die der VIP Fund Lehrenden und Studierenden eröffnet.
Herzlichen Glückwunsch zur Förderung durch den VIP Fund, Frau Polyakova! Was hat Sie dazu motiviert, sich für das UNIC-Förderprogramm zu bewerben?
Die Motivation war, eine bestehende und sehr fruchtbare Zusammenarbeit mit der Universität Oulu weiter zu vertiefen. Außerdem wollten wir unseren Studierenden die Möglichkeit geben, internationale Erfahrungen direkt in der Lehre zu sammeln. Gerade im Bereich Umwelttechnik sind globale Perspektiven enorm wichtig. Das UNIC-Förderprogramm bietet dafür den idealen Rahmen.
Der VIP Fund fördert virtuelle und internationale Lehrformate. Was unterscheidet Ihr Lehrangebot von anderen?
Unser Projekt „Virtual exchange: Industrial Water and Wastewater Technologies“ kombiniert virtuelle Lehre mit echter internationaler Zusammenarbeit. Es fördert nicht nur fachliche Tiefe, sondern auch interkulturelle Kompetenzen. Studierende der Ruhr-Universität und der Universität Oulu arbeiten gemeinsam in gemischten Teams an aktuellen Themen der Abluft- und Abwasserreinigung. Unterstützt wird das Ganze durch gemeinsame Übungen zur Simulationssoftware INOSIM und durch Gastvorlesungen beider Universitäten.
Was bedeutet diese Förderung für Sie und Ihr Lehrprojekt?
Für mich persönlich ist die Förderung eine tolle Anerkennung der bisherigen Arbeit und gleichzeitig ein Ansporn, neue Wege in der internationalen Lehre zu gehen. Für das Projekt bedeutet sie, dass wir unsere Ideen nicht nur umsetzen, sondern auch professionalisieren konnten – mit engerer Betreuung und mehr Gestaltungsspielraum für kreative didaktische Ansätze.
Was sind die Vorteile von einem solchen Virtual-Exchange-Format für Studierende?
Ich bin überzeugt, dass die Teilnehmenden nicht nur fachlich profitiert haben, sondern auch wichtige interkulturelle Kompetenzen und Teamfähigkeiten entwickelt haben. Diese Erfahrungen stärken ihre internationale Handlungskompetenz und sind ein echtes Plus für ihre berufliche Zukunft – insbesondere im Bereich Umwelttechnik, der zunehmend global vernetzt ist.
Wie ist das Feedback der Studierenden?
Das Feedback war sehr positiv. Viele Studierende haben hervorgehoben, wie bereichernd die internationale Gruppenarbeit war. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Gruppe, die trotz Zeitunterschieden und sprachlicher Barrieren extrem engagiert zusammengearbeitet hat. Am Ende haben sie nicht nur fachlich überzeugt, sondern auch neue Freundschaften geschlossen.
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Und welche Erkenntnisse nehmen Sie für Ihre eigene Lehre aus dem Projekt mit?
Ich habe gelernt, wie wichtig klare Kommunikation, Flexibilität und digitale Werkzeuge für den internationalen Lehrkontext sind. Außerdem habe ich erlebt, wie viel Potenzial in virtuellen Formaten steckt, wenn man sie richtig einsetzt – sie können Brücken schlagen, nicht nur zwischen Ländern, sondern auch zwischen Lernkulturen.
Sie arbeiten bereits seit längerem mit der Universität Oulu zusammen. Was zeichnet diese Zusammenarbeit aus?
Ja, wir arbeiten schon seit mehreren Jahren eng zusammen – fachlich wie konzeptionell. Die Zusammenarbeit ist von großem gegenseitigem Vertrauen, Offenheit und einem gemeinsamen Innovationsgeist geprägt. Neben den gemeinsamen Lehrveranstaltungen und dem Virtual-Exchange-Projekt haben wir auch ein EU-Projekt im Bereich Abwasserreinigung eingereicht, das unsere Kooperation noch einmal auf eine neue Ebene hebt.
Wie wichtig sind Ihrer Meinung nach Förderprogramme wie der VIP Fund für die Internationalisierung der Hochschullehre?
Solche Programme sind essenziell, um internationale Lehrprojekte überhaupt realisieren zu können. Sie geben den notwendigen Spielraum – finanziell wie organisatorisch –, um neue Ideen auszuprobieren, digitale Formate zu entwickeln und nachhaltige Kooperationen aufzubauen.
Was würden Sie Lehrenden raten, die sich mit einem Projekt auf den VIP Fund bewerben möchten?
Mein Rat wäre: einfach machen! Trauen Sie sich, bestehende Lehrformate neu zu denken, und suchen Sie frühzeitig den Austausch mit Partnern. Der Aufwand lohnt sich – für die Studierenden, aber auch für die eigene Entwicklung als Lehrende*r.
UNIC bedeutet für mich …
… gelebte europäische Hochschulkooperation – innovativ, vernetzt und zukunftsorientiert. Es ist ein Raum, in dem Ideen wachsen können, über Grenzen hinweg.
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