En Ning Saw (von links) Matthias Bartelt und Markus Fidelak sind die Gründer von PhycoSystems. © PhycoSystems

Start-up PhycoSystems gewinnt Businessplan-Wettbewerb

Das Start-up mit RUB-Wurzeln setzt sich mit seiner Idee eines Bioreaktors für den flächen- und ressourcenschonenden Anbau von Mikroalgen im Wettbewerb KUER.NRW durch.

Das Start-up PhycoSystems hat den KUER.NRW Businessplan Wettbewerb 2021 gewonnen. Dr. En Ning Saw, Dr. Matthias Bartelt und Markus Fidelak von der RUB haben sich mit ihrer Idee vom Anbau von Mikroalgen mit einer innovativen Bioreaktor-Technologie bei dem Wettbewerb durchgesetzt.

„Wir freuen uns sehr über den ersten Platz bei KUER.NRW, da dort zehn sehr gute Startups unter der Auswahl der Top 10 waren. Der Erfolg bei KUER zeigt uns, dass auch andere ein hohes Potenzial in unserer Idee sehen und unsere wirtschaftliche Planung in die richtige Richtung geht. Wir freuen uns natürlich auch über das Preisgeld, welches wir für unsere weitere Bioreaktor-Entwicklung einsetzen“, sagt Markus Fidelak.

Kleine Anbauflächen, große Wirkung

Das junge Start-up hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst ressourcen- und flächenschonend Biomasse herzustellen und die Nahrungs- und Futtermittelproduktion durch Mikroalgen zu ergänzen. Das geschieht mit einem Bioreaktor. „PhycoSystems ermöglicht durch eine innovative Bioreaktor-Technologie die industrielle und skalierbare Produktion von Mikroalgen. Die Bioreaktor-Technologie integriert eine künstliche LED-Beleuchtung, welche zusammen mit einer neuartigen Steuerungstechnologie die Wachstumsbedingungen für Algen optimiert. Durch die dynamische Anpassung an die Wachstumsanforderungen unterschiedlicher Algenstämme kann das System für die Kultivierung nahezu beliebiger Mikroalgen eingesetzt werden“, erklärt Fidelak. „Der kompakte Bioreaktoraufbau erlaubt eine orts- und wetterunabhängige Produktion von Algenbiomasse beziehungsweise -pulver, bei um bis zu 70 Prozent geringeren Kosten und einem Zehntel des Flächenbedarfs im Vergleich zu anderen Kultivierungssystemen“, so der Gründer, der an der RUB seinen Masterabschluss im Fach Management gemacht hat.

Von der Idee zur Gründung

En Ning Saw, der Postdoktorand am Lehrstuhl für Analytische Chemie II der RUB ist, hat sich bereits während seines Studiums mit Algen beschäftigt und so entstand die erste Idee zur Gründung. Mikroalgen haben einen bis zu 70-prozentigen Proteingehalt. Sie werden beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. Diese und weitere Verwendungsmöglichkeiten von Mikroalgen haben auch Matthias Bartelt vom Lehrstuhl für Produktionssysteme und Markus Fidelak begeistert – was zur Gründung des Start-ups führte. Schließlich hat die innovative Idee des Start-ups nun auch die Jury des KUER.NRW-Wettbewerbs überzeugt und das Team arbeitet an den nächsten Schritten. „Aktuell befinden wir uns in der Optimierung und Skalierung unserer Reaktoren. Anfang des nächsten Jahres planen wir, einen ersten industriellen Demonstrator aufzubauen, welcher den Grundstein für eine Pilotanlage legen soll. Der nächste große Schritt soll dann im Sommer 2022 folgen, bei dem wir eine erste Finanzierungsrunde anstreben“, erklärt Fidelak.

Der Wettbewerb

KUER.NRW steht für Klima, Umwelt, Energieeffizienz und Ressourcenschonung und unterstützt Gründungen aus diesen Bereichen in NRW. Durchgeführt wird der Businessplan-Wettbewerb vom Verein pro Ruhrgebiet und Business Angels Netzwerk Deutschland im Auftrag des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW.

Veröffentlicht

Donnerstag
09. Dezember 2021
09:40 Uhr

Von

Katrin Heyer

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