Die Gewinnerin Wiebke Maria Wachmann, umrahmt von FBZ-Direktorin Prof. Dr. Silvia Schneider und FBZ-Direktor Prof. Dr. Jürgen Margraf © RUB, Marquard

Preisverleihung Wiebke Maria Wachmann gewinnt den FBZ-Kunstpreis 2021

Die Berliner Künstlerin überzeugte die Jury mit ihrer Fotoserie „Fuchsen“.

Mit ihrer Arbeit „Fuchsen“ hat Wiebke Maria Wachmann den FBZ-Kunstpreis „Psyche, Kunst und Gesundheit“ gewonnen. Am 29. Juni 2021 nahm die Berliner Künstlerin die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung in den Räumen des Forschungs- und Behandlungszentrums für psychische Gesundheit (FBZ) im Bochumer Fenster entgegen.

Während die Jury vor Ort ihre Glückwünsche überbrachte, folgten geladene Gäste der Preisverleihung, coronabedingt, im Livestream. Dabei waren es auch die besonderen Umstände der Pandemie, die die prämierte Arbeit hervorgebracht haben: Die Serie von Fotografien entstand in der Einsamkeit des vergangenen Corona-Sommers.

Genau das ist mir wichtig: etwas Reales in etwas Irreales zu verwandeln.


Wiebke Maria Wachmann

Auf einer Baustelle erschuf Wiebke Maria Wachmann, Meisterschülerin der Universität der Künste Berlin und Trägerin zahlreicher Stipendien, ihre Licht-Installation „Fuchsen“. Nacht für Nacht beobachtete sie den Fortschritt der Arbeiten, versuchte, die Haufen aus Schutt und Steinen mit Licht in Szene zu setzen – und kam in Kontakt mit dort lebenden Füchsen. Schnell wurden die Tiere zu Hauptdarstellern des Projekts. Die Fotografien zeigen die Füchse, hell angestrahlt, in der nächtlichen Baustellen-Kulisse; es wirkt, als seien sie vor ein inszeniertes Bühnenbild gesetzt worden, wie bei einer Montage. „Genau das ist mir wichtig: etwas Reales in etwas Irreales zu verwandeln“, erklärte die Künstlerin.

Diesen Ansatz fand auch die Jury überzeugend. „Wiebke Maria Wachmann hat eine Arbeit eingereicht, die wirklich eindrucksvoll die Spannung zwischen Natur und Kultur, zwischen Wildnis und moderner Urbanität einfängt“, sagte Jurymitglied Stephan Kaluza in seiner Laudatio. Dabei verzichte sie „auf falsches Pathos und eine allzu deutliche und illustrative Bildsprache. Die Titulierung ‚Psyche, Kunst und Gesundheit‘ erfährt hier wirklich ein treffendes Pendant.“

Wettbewerb und Ausstellung

Im Wettbewerb setzte sich Wiebke Maria Wachmann gegen 356 weitere Künstlerinnen und Künstler durch. Zwölf Arbeiten standen auf der Shortlist des Kunstpreises, den das FBZ in Kooperation mit der Stiftung Kleine Kunstdialog West/Ost zum vierten Mal ausgelobt hatte. „Wir waren auch dieses Mal positiv überrascht von der Vielzahl und Internationalität der Bewerbungen“, betonte FBZ-Direktorin Prof. Dr. Silvia Schneider.

Die Werke der Shortlist sind noch bis zum 18. Juli 2021 in einer Ausstellung im FBZ, Massenbergstraße 9- 13 (2. Etage) in Bochum, zu sehen. Eine Besichtigung ist nach Terminabsprache unter Tel. 0234 32 28178 möglich; die Nummer ist zu folgenden Zeiten erreichbar: montags und dienstags von 16 bis 18 Uhr, mittwochs, donnerstags und freitags von 10 bis 12 Uhr).

Veröffentlicht

Mittwoch
30. Juni 2021
14:46 Uhr

Von

Anne Petersohn

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