Martin Kröll koordiniert das Projekt „Job Developer“.
© RUB, Marquard

Projektabschluss Neue Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit in der EU

Forscher haben in mehreren europäischen Ländern Tools evaluiert und stellen die Ergebnisse auf einer Konferenz vor.

Neue Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit haben Arbeitswissenschaftler der RUB gemeinsam mit internationalen Partnern im EU-geförderten Projekt „Job Developer“ untersucht. Von 2015 bis 2018 entwickelte das Projektteam ein Zertifizierungsprogramm, mit dem sich erfahrene Berufstätige zu Mentoren weiterbilden können, um arbeitssuchende Jugendliche auf dem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler identifizierten Potenziale und Widerstände der Maßnahmen, die sie auf einer Konferenz am 6. Juni 2018 an der RUB vor dem Hintergrund der Digitalisierung diskutieren.

Individueller Entwicklungsplan für jeden Arbeitssuchenden

Im Rahmen des Projekts wurden 55 Mentoren, sogenannte Job-Developer, ausgebildet, die 70 Jugendlichen aus Bulgarien, Ungarn, Griechenland, Spanien und Litauen halfen, eigene Geschäftsideen in Form von Dienstleistungen oder Produkten zu entwickeln – und zwar abhängig von den Potenzialen in den jeweiligen Ländern. „Für jeden Jugendlichen entstand im Lauf der Betreuung ein langfristig angelegter persönlicher Entwicklungsplan“, sagt Dr. Martin Kröll, Leiter des Projekts.

Zertifizierungsprogramm für Job-Developer

Die Job-Developer nutzten drei Tools: die Talentdiagnose, mit der sie die individuellen Stärken der Arbeitssuchenden herausarbeiteten; den Beschäftigungsradar, der die Potenziale im lokalen Beschäftigungsumfeld analysierte; und das Expertenhearing, das die Arbeitssuchenden in Kontakt mit arrivierten Berufstätigen brachte, die über ein Netzwerk in der jeweiligen Branche verfügen. Das Ziel dabei war, mit den Jugendlichen einen persönlichen Entwicklungsplan mit Experten aus der Praxis zu erarbeiten. Die Konzepte stammen von der Organisation „Minipreneuere“; die Wissenschaftler passten sie auf die teilnehmenden Länder an und evaluierten sie.

Aus dem Projekt ging ein Zertifizierungsprogramm in englischer und deutscher Sprache hervor, das aus fünf Selbstlernmodulen besteht. Die Ausbildung zum Job-Developer befähigt Personen dazu, Talentdiagnose, Beschäftigungsradar und Expertenhearing zu organisieren und durchzuführen.

Veröffentlicht

Dienstag
15. Mai 2018
09:33 Uhr

Von

Julia Weiler

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