Die Forscher haben untersucht, wie der Wirkstoff direkt auf Nervenzellen wirkt. © RUB, Marquard

Proteinforschung HIV-Projekt wird weiter gefördert

Die angeborene Immunantwort wehrt bei einer HIV-Übertragung fast alle Viren ab. Wie sie das genau macht, erforscht ein Team in Essen und Bochum.

Mit der Abwehr gegen HIV beschäftigt sich seit 2017 ein Projekt am Institut für Virologie der Medizinischen Fakultät Universität Duisburg-Essen. Nun wird es für weitere drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 500.000 Euro unterstützt. Im Mittelpunkt der Forschung am Universitätsklinikum Essen steht ein wichtiger Botenstoff des Immunsystems, das sogenannte Interferon-alpha. Die Forschung wird gemeinsam mit dem Proteomcenter der RUB durchgeführt.

Einzelne Viren lösen die Krankheit aus

Die angeborene Immunantwort spielt eine größere Rolle bei der Abwehr von HIV als bisher angenommen. Bei einer HIV-Übertragung werden über 99 Prozent der Viren abgewehrt. Die Infektion wird am Ende von einzelnen Viren ausgelöst, welche sich am Immunsystem vorbeimogeln können.

Subtypen erforschen

Das Interferon-alpha spielt bei der körpereigenen Abwehr eine besondere Rolle. Nach einem Kontakt mit HIV schütten Wirtzellen diesen stark antiviral wirkenden Botenstoff aus. In der Forschung wurde aber bislang weitestgehend ignoriert, dass es nicht nur ein Interferon-alpha-Protein gibt, sondern beim Menschen insgesamt zwölf verschiedene Subtypen existieren, die nicht gänzlich erforscht sind.

Ihre Wirkmechanismen wollen die Virologen Privatdozentin Dr. Kathrin Sutter und Prof. Dr. Ulf Dittmer jetzt aufklären. Die beiden Wissenschaftler kooperieren dabei eng mit Prof Dr. Barbara Sitek vom Proteomcenter der RUB. Ziel ist es, eine neue Nachweismethode für Interferon-alpha-Subtypen zu etablieren und neue Möglichkeiten für die HIV-Therapie und die Impfstoffentwicklung zu eröffnen.

Förderung

Das Projekt „Regulierung der Induktion von IFN-alpha Subtypen während einer HIV Infektion“ ist Teil des DFG-Schwerpunktprogramms „Innate Sensing and Restriction of Retroviruses” (SPP 1923). Es wird von der Universität Heidelberg geleitet.

Veröffentlicht

Donnerstag
14. November 2019
11:32 Uhr

Von

Christine Harrell
Universitätsklinikum Essen

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