Bei ihrer Befragung nehmen die Forschenden auch Hemmnisse für Engagement in den Blick, etwa Mobilität.
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Sozialwissenschaft Umfrage zum Ehrenamt im ländlichen Raum

Um Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung jugendpolitischer Maßnahmen entwickeln zu können, setzt das Forschungsteam auf die Mithilfe junger Menschen.

Aus der Forschung ist bekannt, dass das ehrenamtliche Engagement allgemein in ländlichen Räumen höher ausfällt als in nicht ländlichen. Mit einer repräsentativen Online-Befragung junger Menschen im ländlichen Raum am Beispiel der niedersächsischen Landkreise Grafschaft Bentheim und Lüchow-Dannenberg sowie dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen wollen Forschende der Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität Bochum mehr darüber erfahren, wofür sich junge Menschen freiwillig engagieren: Im Zentrum des Interesses steht gemeinnützige oder gemeinwohlorientierte, unentgeltliche Arbeit.

Motive und Hemmnisse

Aus den Ergebnissen der im Dezember 2022 startenden Studie wollen die Forschenden Erkenntnisse nicht nur über das Ausmaß des freiwilligen Engagements Jugendlicher, sondern auch über die sozialstrukturellen und sozialräumlichen Rahmenbedingungen gewinnen. Darüber hinaus nehmen sie die Motive aber auch die Hemmnisse in den Blick, etwa Mobilitätsmöglichkeiten speziell im ländlichen Raum.

Die Befragung ergänzt ein weiteres, inhaltlich verknüpftes Projekt des Forschungsteams, das auf einen exemplarischen Ost-West-Vergleich zwischen den Städten Bochum und Leipzig abzielt. Hier jedoch stehen ausdrücklich sehr ländliche Räume mit unterschiedlicher sozialer Lage im Fokus.

„Wir hoffen auf eine rege Teilnahme an der Befragung, weil wir mehr über die Beteiligung Jugendlicher in freiwilligen Tätigkeitsfeldern erfahren möchten, die einen wichtigen Bestandteil der Zivilgesellschaft darstellen“, sagt Prof. Dr. Sören Petermann vom Lehrstuhl für Soziologie/Stadt und Region, der die Studie gemeinsam mit den Kollegen Dr. Marc Neu und Daniel Schubert vom Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) durchführt, einem Institut an der Fakultät für Sozialwissenschaft der Ruhr-Universität.

Befragung findet online statt

Über die Meldeämter der Landkreise haben die Forschenden die Adressen ihrer Stichprobe erhalten. Befragt werden junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren. Angefragte Teilnehmende erhalten per Post ein Anschreiben und können den Fragebogen online beantworten. Da die Stichprobe so zusammengesetzt ist, dass sie beispielsweise in Hinblick auf das Alter und das Geschlecht repräsentativ für die Bevölkerung der interessierenden Gruppe ist, können nur die direkt angeschriebenen Personen an der Befragung teilnehmen.

Veröffentlicht

Dienstag
20. Dezember 2022
10:03 Uhr

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