Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Initiative „Wir machen Tierversuche!“ 

© Initiative „Wir machen Tierversuche!“

Initiative Wir machen Tierversuche!

110 führende deutsche Forschungspersönlichkeiten bekennen sich öffentlich zu ihren Tierversuchen. Warum diese unverzichtbar für den medizinischen Fortschritt sind, erklären sie in einem Statement.

Anlässlich des Internationalen Tages des Versuchstieres am 24. April 2025 bekennen sich 110 führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland öffentlich zu ihrer tierexperimentellen Forschung, darunter Biopsychologe Prof. Dr. Onur Güntürkün von der Ruhr-Universität Bochum. Unter dem gemeinsamen Statement „Wir machen Tierversuche!“ machen die Forschenden deutlich: Ohne Tierversuche wäre medizinischer Fortschritt und die Entwicklung neuer Therapien für viele Krankheiten nicht möglich. Organisiert wird die Aktion von Professor Dr. Frank Kirchhoff von der Universität des Saarlandes, aus dem Vorstand der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft heraus.

„Tierversuche sind für die Grundlagenforschung unverzichtbar“, betont Kirchhoff. „Gleichzeitig halten wir die Integration von Zellkultur- und Organoid-Modellen in unsere Forschungsprogramme für nötig und praktizieren dies bereits umfänglich.“

Statement von Onur Güntürkün

Ich mache Tierversuche, um zu verstehen, wie das Denken im Gehirn entsteht.

Tierversuche haben mein Leben gerettet. Jetzt ist die Reihe an mir, durch Forschung das Wissen zu schaffen, mit dem das Leben und das Wohlergehen anderer Menschen gerettet werden kann. 

Meine Forschung ist getrieben von Neugier. Ich möchte die Prinzipien des Lernens, Denkens und Erinnerns im Gehirn verstehen. Diese Grundlagenforschung schafft den reichen Wissensschatz, ohne den Klinische Forschung nicht beginnen kann. 

Onur Güntürkün forscht zur Evolution der Gehirnprozesse, die Kognition ermöglichen. Er ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie seit 2017 Sprecher des Sonderforschungsbereichs Extinktionslernen und seit 2019 des Forschungsgebäudes THINK. Güntürkün wurde mit dem Krupp-Preis, Leibniz-Preis und Communicator-Preis ausgezeichnet.

© RUB, Marquard

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner stammen aus Forschungseinrichtungen der deutschen Universitäten, der Max-Planck-Gesellschaft, der Leibniz- und der Helmholtz-Gemeinschaft. Sie sind in zahlreichen wissenschaftlichen Gesellschaften in Spitzenpositionen aktiv – als Präsidenten, Vorstände oder Sprecherinnen, etwa der Neurowissenschaftlichen Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie, der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie, der Gesellschaft für Biochemie und Molekularbiologie, der Deutschen Physiologischen Gesellschaft und vieler weiterer Fachgesellschaften. Sie sind vielfach ausgezeichnet, etwa mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder verschiedenen European-Research-Council-Grants. Viele von ihnen prägen als Mitglieder von Akademien wie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, den Landes-Wissenschaftsakademien oder der Academia Europaea die deutsche Wissenschaftslandschaft.

Die Forschenden betonen, dass Tierversuche unter strengsten ethischen und gesetzlichen Vorgaben stattfinden und weiterhin unverzichtbar sind, um Krankheiten wie Alzheimer, Krebs, Diabetes oder seltene genetische Erkrankungen zu erforschen und innovative Therapien zu entwickeln. Ihr gemeinsames Ziel ist eine verantwortungsvolle Forschung zum Wohl von Mensch und Tier.

Der Aktion ist ein vierseitiges Papier mit wichtigen Entdeckungen durch Tierversuche und eine komplette Liste der 110 Unterzeichnerinnen und Unterzeichner mit persönlichen Statements und ihrer Kurzbiografien beigefügt. „Wir ergänzen mit unserer Aktion die Aufklärungsarbeit der Informationsinitiative „Tierversuche verstehen“, auf deren Website neben umfangreichen Informationen zu Tierversuchen, ebenfalls persönliche Statements zu finden sind“, so Kirchhoff.

Veröffentlicht

Donnerstag
24. April 2025
08:59 Uhr

Von

Prof. Dr. Frank Kirchhoff (modifiziert)

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