An der RUB liegt der Frauenanteil bei den Juniorprofessuren und den Berufungen über dem Bundesdurchschnitt.
© RUB, Marquard

Gleichstellung Maßnahmen produktiv zusammenbringen

Wie es an der RUB mit der Disziplin Gender Studies und der Gleichstellung aussieht, hat ein unabhängiges Evaluationsteam untersucht.

Im Auftrag der RUB hat das Kompetenzzentrum für Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) die Gleichstellungspolitik und die Disziplin der Gender Studies auf Stärken und Schwächen hin untersucht. Das Ergebnis gibt der Hochschulleitung eine Grundlage, Maßnahmen fortzuführen, anzupassen und neu zu entwickeln.

Im April 2017 begann das unabhängige Evaluationsteam, Zahlen, Daten und Fakten zu den Themengebieten zu analysieren und führte unter anderem Gespräche mit der Hochschulleitung, der Gleichstellungsbeauftragten, den Fakultätsvertreterinnen und -vertretern und dem Verwaltungspersonal. Seit November 2017 liegt der ausführliche Evaluationsbericht samt Handlungsempfehlungen der Hochschulleitung vor.

Hier gibt es einen Überblick zu den wichtigsten Aspekten aus dem Bericht:

Chancengleichheit ist überall Thema

Insgesamt bewertet es das Evaluationsteam als positiv, dass das Thema Chancengleichheit an der RUB an vielen Stellen innerhalb der Universitätsstruktur aufgegriffen wird.

Neben dem zentralen Gleichstellungsbüro und der Gleichstellungsbeauftragten gibt es zum Beispiel mehr als 80 dezentrale Gleichstellungsbeauftragte, die in den Fakultäten und zentralen Einrichtungen Gleichstellungsthemen bearbeiten und dabei auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Disziplinen achten.

Bei den quantitativen Analysen fällt auf, dass die Frauenanteile bei den Juniorprofessorinnen (56 Prozent) und den Berufungen (39 Prozent) an der RUB jeweils deutlich über dem Bundesdurchschnitt (42 Prozent und 32 Prozent) liegen. Der Frauenanteil bei den Promotionen beträgt 40 Prozent und ist somit niedriger als der bundesweite Durchschnitt (45 Prozent).

Mentoring und Familienvereinbarkeit

Weiter bewertet es das CEWS-Team als positiv, dass die RUB verschiedene Maßnahmen anbietet, um die Gleichstellungsziele zu erreichen. Das Lore-Agnes-Programm und der gleichnamige Preis fördern und honorieren Gleichstellungsmaßnahmen in den Fakultäten. Außerdem gibt es ein breites Angebot im Mentoring und zur Familienvereinbarkeit.

Schwächen zeigt der Bericht auf, wenn es darum geht, die Maßnahmen und Zuständigen zusammenzubringen und zu koordinieren. Hier liegt laut Evaluationsteam die Chance, noch effektiver an der Gleichstellung zu arbeiten und über die quantitative Bewertung – wie Frauenanteile in der Wissenschaft – hinaus, das Thema an der RUB zu verfolgen.

Führungskräfte können zum Beispiel mit Fortbildungen stärker als Zielgruppe für bestimmte Maßnahmen beachtet werden. Für die Studentinnen können Angebote geschaffen werden, die sie schon im Masterstudium zur Promotion motivieren und informieren.

Gender Studies

Bei der Strukturanalyse der Gender Studies fiel die internationale Ausrichtung und das interdisziplinäre Angebot positiv auf. Zum Beispiel trägt die Marie-Jahoda-Gastprofessur dazu bei, internationale Gender-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler nach Bochum zu holen. Außerdem sind Studierende der Gender Studies laut Bericht sehr gut betreut und können ihre Seminare aus einem breiten Lehrangebot wählen.

Die Gender Studies sind an der RUB eng mit der Gleichstellungspolitik verknüpft und können laut Bericht noch eigenständiger als Forschungsbereich auftreten und somit sichtbarer werden.

Veröffentlicht

Montag
18. Dezember 2017
09:50 Uhr

Von

Katharina Gregor

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