Siham Hassan Assaad (links) und Mohammad Mohsen haben stellvertretend für die Absolventen des Programms von ihren Erfahrungen und Perspektiven berichtet.
© RUB, Marquard

Lehrkräfte plus Programm für geflüchtete Lehrer zieht positive Bilanz

Die ersten Absolventen haben ihre Weiterbildung erfolgreich gemeistert. Jetzt startet der zweite Jahrgang.

24 geflüchtete Lehrerinnen und Lehrer haben sich ein Jahr lang an der RUB weitergebildet. Das Programm „Lehrkräfte plus“ bietet ihnen eine Perspektive, ihren Beruf auch in Deutschland auszuüben. Die Aussichten sind durchaus positiv. 22 von ihnen werden voraussichtlich im August 2019 an Schulen starten.

Die Stiftung Mercator und die Bertelsmann-Stiftung fördern das Projekt mit 470.000 Euro. In enger Zusammenarbeit mit dem NRW-Schulministerium sowie mit den Bezirksregierungen Arnsberg, Düsseldorf und Münster soll das Programm den Teilnehmern einen schnellen Einstieg an Schulen in NRW ermöglichen. Dafür wurden sie ein Jahr lang auf sprachlicher und fachlicher Ebene qualifiziert und hospitierten in Schulen, um praktische Erfahrungen zu sammeln.

Abschied und Neubeginn

Die erfolgreichen Absolventen haben am 28. März 2019 ihre Abschlusszertifikate erhalten. Zugleich wurde der zweite Jahrgang begrüßt von NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer, dem Arnsberger Regierungspräsidenten Hans-Josef Vogel, RUB-Prorektorin Prof. Dr. Kornelia Freitag sowie von Dr. Susanne Farwick, Leiterin Bereich Integration der Stiftung Mercator. Am 1. April beginnt der neue Durchgang mit 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die überwiegend aus Syrien, aber auch aus der Türkei, dem Irak und Iran kommen.

Zum Projekt

Lehrkräfte plus ist ein Projekt der Professional School of Education der RUB, das auf drei Jahre angelegt ist. Jedes Jahr können sich 25 geflüchtete Lehrer weiterqualifizieren. Das Programm konzentriert sich auf die Unterrichtsfächer Englisch, Mathematik, Französisch, Sport, Chemie und Physik. In Bochum werden Lehrkräfte weitergebildet, die später in Haupt-, Real- und Gesamtschulen arbeiten möchten.

Als Vorbild dient das gleichnamige Projekt an der Universität Bielefeld, das im August 2017 startete. Beide Projekte werden in Kooperation mit der Bertelsmann-Stiftung, der Stiftung Mercator, dem Schulministerium NRW und der Landesweiten Koordinierungsstelle für Kommunale Integrationszentren umgesetzt. An der RUB wird das Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem Bereich Deutsch als Fremdsprache sowie den Lehrstühlen der Fachdidaktiken durchgeführt.

Veröffentlicht

Freitag
29. März 2019
11:14 Uhr

Von

Jens Wylkop

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