In der Lern- und Forschungsfabrik der RUB haben 20 Betriebsräte mit ihrem Studium begonnen – unter ihnen Birgit Bäumker, die hier Hand anlegt.
© Mareen Meyer

Weiterbildung Digitalen Wandel erleben, erfahren und verstehen

Betriebsräte sollen den digitalen Wandel aktiv mitgestalten – ein neues Studienangebot der RUB trifft da genau den richtigen Nerv.

20 Betriebsräte aus ganz Deutschland studieren seit dem 30. September 2019 an der RUB – berufsbegleitend und mit klarem Fokus auf digitalem Wandel. Die Akademie der RUB hat diesen weiterbildenden Studiengang aufgesetzt, sie stößt damit auf sehr großes Interesse und eine hohe Nachfrage. Kaum, dass der erste Jahrgang gestartet ist, füllt sich die Warteliste für die nächste Runde.

„Es freut uns, dass die wissenschaftlich fundierte Weiterbildung als wichtiges Qualitätsmerkmal bei den Teilnehmern wertgeschätzt wird. Wir überlegen jetzt schon, das Studium nicht nur einmal im Jahr anzubieten, sondern öfter“, sagt Dr. Yves Gensterblum über den Erfolg. Er leitet die Akademie der RUB, die den Studiengang „Digitale Transformation: Mitbestimmen. Mitgestalten“ gemeinsam mit der IG Metall koordiniert. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei der gemeinsamen Arbeitsstelle RUB / IG Metall und dem Lehrstuhl für Produktionssysteme der RUB.

Start im passenden Ambiente

Die Ersten, die jetzt Digitale Transformation neben ihrem Job studieren, wurden am 1. Oktober in der Lern- und Forschungsfabrik der RUB in Bochum-Langendreer begrüßt. Im passenden Ambiente einer ehemaligen Industriehalle, in der nun modernste, überwiegend digitale Technik dem Lehren, Lernen, Ausprobieren und Forschen dient, haben sie mit dem ersten von insgesamt neun, je zwei- oder dreitägigen Studienmodulen begonnen. Im Februar 2021 werden sie ihr Studium mit einem Zertifikat abschließen. In diesem Zeitraum beschäftigen sie sich eingehend mit dem Megathema Digitalisierung.

Die Zukunft ist gestaltbar.


Axel Schölmerich

„Wir stehen vor Veränderungen, die aus guten Gründen mit der Entwicklung der Dampfmaschine und der Industrialisierung vergleichbar sind“, so Prof. Dr. Axel Schölmerich, Rektor der RUB. „Die gute Nachricht lautet: Die Zukunft ist gestaltbar.“ Und genau da setzt der Studiengang an. „Es geht nicht um Technik, sondern um das Zusammenspiel von Mensch und Technik“, erläutert Prof. Dr. Bernd Kuhlenkötter, Inhaber des Lehrstuhls für Produktionssysteme.

Richtige Zeit, richtiges Konzept

Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, bezeichnet die Weiterbildung als „hoch anspruchsvolles Projekt für Betriebsräte. Der Studiengang startet zur richtigen Zeit mit dem richtigen Konzept“, sagt sie. „Damit haben wir den Nerv getroffen.“ Das zeigt sich mit Blick auf die Teilnehmer – acht sind Aufsichtsratsmitglieder, neun sind Vorsitzende und drei sind stellvertretende Vorsitzende des Konzern-, Gesamt- oder allgemeinen Betriebsrates in ihrem jeweiligen Unternehmen. Die hohe Relevanz äußert sich aber auch darin, dass zum feierlichen Studienstart Vertreter von gleich drei Landtagsfraktionen nach Bochum gekommen sind:

  • Marco Schmitz, CDU, ist unter anderem Sprecher der Enquetekommission „Digitale Transformation der Arbeitswelt“ und Mitglied des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation;
  • René Schneider, SPD, ist ebenfalls Sprecher der Enquetekommission und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation;
  • Martina Hannen, FDP, ist Sprecherin ihrer Partei für schulische Berufs- und Weiterbildung und stellvertretendes Mitglied des Wissenschaftsausschusses.

Veröffentlicht

Mittwoch
02. Oktober 2019
09:57 Uhr

Von

Jens Wylkop

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