Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich wendet sich zum Semesterstart an alle Mitglieder der Ruhr-Universität.
© RUB, Marquard

Offener Brief „Wie wichtig Gemeinschaft ist, kann ich gar nicht genug betonen“

Rektor Prof. Dr. Axel Schölmerich wendet sich zum Vorlesungsbeginn an alle RUB-Mitglieder.

Liebe Mitglieder der Ruhr-Universität, liebe Studierende, liebe Lehrende,

genau wie sehr wahrscheinlich auch Sie fühle ich mich in einer Endlosschleife gefangen. Ich wache Morgen für Morgen auf und es ist noch immer Corona. Zum dritten Mal nacheinander begrüße ich Sie alle deshalb nicht persönlich im voll besetzten Audimax der Ruhr-Universität, sondern ausschließlich virtuell zum Beginn der Vorlesungszeit.

Forschendes Lernen ist nicht nur ein Leitbild der akademischen Bildung.

Statt im Hörsaal, Seminarraum, oder Labor werden wir uns zumindest vorerst weiterhin im digitalen Raum wiedersehen. Das macht es nicht unmöglich, aber schwieriger, die Besonderheit der akademischen Gemeinschaft zu erleben, die darin besteht, in gegenseitiger Achtung Argumente anderer kennenzulernen, eigene Positionen zu formulieren und sich mit grundlegend anderen Sichtweisen auseinanderzusetzen, und im kritischen Diskurs auch eigene Grenzen zu erfahren und zu erweitern. Selbst durchgeführte Experimente überzeugen von der Kraft der wissenschaftlichen Methodik und ihrer prinzipiellen Begrenztheit. Forschendes Lernen ist nicht nur ein Leitbild der akademischen Bildung, sondern eine Haltung, die ein besseres Miteinander der Menschen durch Toleranz und vorurteilsfreies Herangehen ermöglicht.

Für uns alle bedeutet die Situation vor allem Verzicht auf soziale Kontakte und speziell für Sie als Studierende auf das, was das studentische Leben darüber hinaus ausmacht. Dazu gehören nicht nur die persönliche Begegnung in den Vorlesungen und Lerngruppen oder der gemeinsame Besuch der Mensa, sondern auch das pralle Leben neben dem Studium: mit Sport, Kultur, Kneipenbesuchen und WG-Partys.

Aber auch für neue Beschäftigte bedeutet es, dass „Onboarding“ oft im Homeoffice stattfindet und der so dringend nötige direkte Kontakt zu anderen – seien es Vorgesetzte oder Mitarbeitende – leider ausbleibt.
Ich kann und möchte Ihnen nichts versprechen, worauf ich letztendlich ohnehin keinen Einfluss habe, doch wünschen darf ich mir, dass es im Laufe dieses Semesters wieder möglich sein wird, den Campus mit Leben zu füllen. Dass wieder mehr Gemeinschaft möglich sein wird und dass alle – insbesondere unsere neuen Studierenden dieses und der vergangenen beiden Semester – den RUB-Spirit auch auf dem Campus erleben können.

Es stimmt mich traurig, dass viele von Ihnen die Mitstudierenden bisher nur von Zoom oder Moodle her kennen. Diese technischen Hilfsmittel sind eine hervorragende Ergänzung für die Lehre, sie sind aber kein Ersatz für gelebte Gemeinschaft. Wie wichtig Gemeinschaft ist, kann ich gar nicht genug betonen. Und damit Sie wissen, worauf Sie sich freuen können, haben wir einige Impressionen zusammengestellt, die Ihnen Appetit machen und Vorfreude auslösen sollen auf eine hoffentlich nahe Zukunft.

Ich freue mich von ganzem Herzen darauf!

Sie sehen Bilder von Ereignissen, die vor Corona das Leben auf dem Campus der Ruhr-Universität ausgemacht haben. Dazu zählen das Sommerfest, die Akademische Jahresfeier, die feierliche Begrüßung der Erstsemesterstudierenden, Sportveranstaltungen und vieles mehr. Ich wünsche mir, dass Ihnen diese Bilder nicht nur einen Eindruck dessen vermitteln, was einst möglich war, sondern auch von dem, was bald wieder Realität sein wird.

Vor allem aber wünsche ich mir, Sie alle sehr bald persönlich auf dem Campus der Ruhr-Universität treffen zu können. Ich freue mich von ganzem Herzen darauf!
Ihr Axel Schölmerich

Veröffentlicht

Mittwoch
14. April 2021
11:06 Uhr

Von

Axel Schölmerich

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