Die drei Rektoren unterschreiben (von links): Manfred Bayer, Martin Paul und Ulrich Radtke; dahinter stehen Hendrik Wüst und Isabel Pfeiffer-Poensgen. © Land NRW / Ralph Sondermann

75 Millionen für Spitzenforschung Ruhr-Universitäten beginnen mit Aufbau der Research Alliance

Die drei Rektoren unterzeichnen den erweiterten Kooperationsvertrag gemeinsam mit Ministerpräsident Hendrik Wüst und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.

Der Startschuss ist gefallen: In der NRW-Staatkanzlei haben die Rektoren der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen am 10. Februar 2022 den erweiterten Kooperationsvertrag zum Aufbau der „Research Alliance Ruhr“ unterzeichnet. Ministerpräsident Hendrik Wüst und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen übergaben zudem das Zuweisungsschreiben über Mittel in Höhe von 75 Millionen Euro für die Aufbauphase. Die neue Forschungsallianz war im Rahmen der von der Landesregierung initiierten Ruhr-Konferenz entwickelt worden.

Die drei Hochschulen richten nun unter dem Dach der Universitätsallianz Ruhr vier neue Research Center und ein College ein. In den Centern bündeln die Universitäten ihre Forschung in Feldern wie Gesundheit, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Energie. Das College wird Gastwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus dem Ausland in die Metropole Ruhr einladen. Der Vollausbau von Research Centern und College soll bis 2025 erreicht sein. Ziel ist, eine Forschungsallianz der internationalen Spitzenklasse zu etablieren.

Unsere Wissenschaft ist exzellent.


Hendrik Wüst

„Nordrhein-Westfalen ist der dichteste Hochschul- und Wissenschaftsstandort Europas, unsere Wissenschaft ist exzellent“, sagt Ministerpräsident Hendrik Wüst. „Die Innovationen, die hier geschaffen werden, sind die Chancen von morgen. Mit der Research Alliance Ruhr geben wir dem Wissenschaftsstandort Nordrhein-Westfalen einen weiteren kräftigen Schub auf dem Weg zur internationalen Spitzenforschung. Damit setzen wir der Universitätsallianz Ruhr den Turbo ein.“ Der Ministerpräsident weiter: „Mit der Förderung der Research Alliance Ruhr treiben wir jetzt die Kooperation der Universitäten im Ruhrgebiet weiter voran. Wir wollen, dass noch mehr kluge Köpfe aus aller Welt bei uns an den großen Fragen der Zukunft arbeiten. Wie wichtig die Kooperation von Universitäten ist, zeigt die University of California. Sie ist seit 30 Jahren weltweit der Treiber digitaler Innovationen.“

„Mit der heutigen Unterzeichnung des Kooperationsvertrags und der Übergabe des Zuweisungsschreibens in Höhe von 75 Millionen Euro ergreifen wir die Chance, die exzellente Forschung der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen auf ein neues Level zu heben“, sagt Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen. „Gemeinsam mit den drei Hochschulen ist es unser Ziel, mit der Research Alliance Ruhr einen hoch innovativen Universitätsverbund im Ruhrgebiet zu schaffen, der Lösungsoptionen für wichtige Fragen unserer Gesellschaft entwickelt und dabei höchsten wissenschaftlichen Exzellenzkriterien genügt – gerade auch im internationalen Vergleich. Als Landesregierung wollen wir damit dazu beitragen, dass die Research Alliance zu weiteren aussichtsreichen Forschungskooperation anregt und unser Land mit zukunftsweisenden Forschungsimpulsen und Innovationschancen voranbringt.“

Wir schaffen attraktive Forschungsbedingungen, die es uns ermöglichen, noch mehr Top-Leute aus der internationalen Wissenschaft ins Ruhrgebiet zu holen.


Martin Paul

„Mit der Research Alliance erreicht die Zusammenarbeit der drei Universitäten eine neue Qualität. Gemeinsam können wir unsere Stärken jetzt gezielt ausbauen“, betont Prof. Dr. Ulrich Radtke, Rektor der Universität Duisburg-Essen. „Wir schaffen attraktive Forschungsbedingungen, die es uns ermöglichen, noch mehr Top-Leute aus der internationalen Wissenschaft ins Ruhrgebiet zu holen“, fügt sein Bochumer Kollege Prof. Dr. Martin Paul hinzu. TU-Rektor Prof. Dr. Manfred Bayer ergänzt: „Von der Stärkung des Wissenschaftsstandorts wird die ganze Region profitieren, denn unsere Forschung beschäftigt sich mit den drängenden Fragen der Zukunft.“ Alle drei begrüßen die Unterstützung der Landesregierung: „Mit der Zuweisung ist nun auch die Finanzierung für die ersten drei Jahre gesichert und wir können gemeinsam durchstarten.“

50 neue Professuren

Die Research Alliance Ruhr wurde im Rahmen der Ruhr-Konferenz der Landesregierung NRW initiiert. Die vier Research Center befassen sich mit den Themen „One Health“, „Chemical Sciences and Sustainability”, „Trustworthy Data Science and Security” sowie „Future Energy Materials and Systems”. Zudem entsteht ein „College for Social Sciences and Humanities”. Insgesamt werden bis zu 50 neue Professuren sowie zahlreiche Stellen für den wissenschaftlichen Mittelbau geschaffen. Die Vorbereitungen für die ersten Berufungsverfahren sind bereits angelaufen.

Gründungsdirektionen

Während der Unterzeichnung wurden auch die Gründungsdirektoren und Gründungsdirektorinnen der Research Centers und des Colleges offiziell von Ministerpräsident Hendrik Wüst ernannt.

Research Center One Health Ruhr – from Molecules to Systems

  • Prof. Dr. Dr. h.c. Onur Güntürkün, Ruhr-Universität Bochum
  • Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Uniklinikum Essen
  • Prof. Dr. Bernd Sures, Universität Duisburg-Essen

Research Center Chemical Sciences and Sustainability

  • Prof. Dr. Martina Havenith-Newen, Ruhr-Universität Bochum
  • Prof. Dr. Gabriele Sadowski, TU Dortmund

Research Center Trustworthy Data Science and Security

  • Prof. Dr. Nicole Krämer, Universität Duisburg-Essen
  • Prof. Dr. Emmanuel Müller, TU Dortmund
  • Prof. Dr. Christof Paar, MPI-SP und Ruhr-Universität Bochum
  • Prof. Dr. Markus Pauly, TU Dortmund

Research Center Future Energy Materials and Systems

  • Prof. Dr. Manfred Bayer, TU Dortmund
  • Prof. Dr. Alfred Ludwig, Ruhr-Universität Bochum
  • Prof. Dr. Christof Schulz, Universität Duisburg-Essen

College for Social Sciences and Humanities

  • Prof. Dr. Julika Griem, Kulturwissenschaftliches Institut Essen
  • Prof. Dr. Friedrich Balke, Ruhr-Universität Bochum
  • Prof. Dr. Ute Schneider, Universität Duisburg-Essen
  • Prof. Dr. Maximiliane Wilkesmann, TU Dortmund

Managing Director

Die UA Ruhr hat zum 1. Februar 2022 die Geschäftsstelle für die Research Alliance Ruhr besetzt: Jürgen Hein leitet ab sofort als Managing Director das Coordination Office. Das Coordination Office bildet die organisatorische Schnittstelle zwischen den vier Research Centern und dem College einerseits und den drei Universitäten andererseits.

Als Managing Director wird Jürgen Hein dafür verantwortlich sein, die Sitzungen des Research Alliance Boards mit den Hochschulleitungen zu organisieren. Zu den weiteren Aufgaben zählen alle Angelegenheiten der laufenden Verwaltung, sofern diese nicht durch Beschäftigte der UA-Ruhr-Universitäten bearbeitet werden. Auch in dieser neuen Einrichtung verzichtet die UA Ruhr auf die Schaffung von Doppelstrukturen und setzt effizient auf bestehende Expertise in den eigenen Reihen.

Jürgen Hein war zuvor in der Staatskanzlei NRW für die Ruhr-Konferenz tätig. Seinen Wechsel zur Universitätsallianz Ruhr begründet er mit der spannenden Aufgabe: „Ich freue mich sehr darauf, bei diesem zukunftsweisenden Projekt der Ruhr-Universität Bochum, der Technischen Universität Dortmund und der Universität Duisburg-Essen dabei sein zu dürfen.“

Zur Person

Jürgen Hein war seit 2018 für die Ruhr-Konferenz der Landesregierung zuständig, in deren Rahmen auch das Konzept für die Research Alliance Ruhr entwickelt und beschlossen wurde. Zuvor leitete Hein die Abteilung Europa, Internationales und Medien in der Staatskanzlei.

Er war 2015 von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in die Landesregierung gewechselt. Für dpa arbeitete er unter anderem als Auslandskorrespondent für Südasien und als Projektleiter Newsroom. Jürgen Hein studierte Völkerkunde, Psychologie und Religionswissenschaften in Köln und Bonn, volontierte bei der Deutschen Welle und arbeitete als Moderator und Autor unter anderem für WDR, NDR, DLF und Kölner Stadt-Anzeiger.

Veröffentlicht

Donnerstag
10. Februar 2022
13:58 Uhr

Von

Thomas Wittek

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