Summer School Eine Stimme für die Demokratie
Zhanna Nemzowa ist zu Gast in Bochum. Auf Einladung der Nemzow-Stiftung findet eine zweiwöchige internationale Summer School statt.
Update vom 7. November 2023
Inzwischen ist die Dokumentation „I do care“ über die Arbeit von Zhanna Nemzowa erschienen. Der Film ist bei YouTube abrufbar und kann unten direkt abgespielt werden. Ausschnitte der Summer School an der Ruhr-Universität Bochum sind circa ab Minute 25:50 zu sehen (bis zum Ende).
Der Film ist Teil der Reihe „52 Documentary“, einer wöchentlichen Dokumentarserie von Voice of America, dem größten internationalen Fernsehsender der USA, der Nachrichten und Informationen in mehr als 40 Sprachen für ein wöchentliches Publikum von schätzungsweise 326 Millionen Menschen bereitstellt.
Ursprüngliche Meldung vom 18. Juli 2023
27 junge Medienleute sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus Osteuropa besuchen zwei Wochen lang eine Summer School an der Ruhr-Universität Bochum. Auf Einladung der „Boris Nemzow Stiftung für die Freiheit“ absolvieren sie noch bis zum 28. Juli 2023 die „Nemzow Summer School of Journalism“ in Bochum unter der Leitung von Zhanna Nemzowa. Sie ist die älteste Tochter des 2015 ermordeten Politikers Boris Nemzow. Das Büro für Osteuropa/Zentralasien der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) organisiert den Aufenthalt im Ruhrgebiet.
Ziel der Summer School ist es, die liberale Journalismus-Community zu erhalten, also den unabhängigen Journalismus in russischer Sprache. Den Teilnehmenden sollen darüber hinaus die Möglichkeiten wissenschaftlicher Karriere in Deutschland veranschaulicht werden. „Medien spielen eine gewichtige Rolle in einer funktionierenden Demokratie. Daher ist es unerlässlich, für Presse- und Meinungsfreiheit einzutreten und die demokratischen Kräfte zu unterstützen“, sagt Prof. Dr. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum. „Unser Dank geht besonders an Zhanna Nemzowa, dass sie mit dieser inspirierenden und thematisch hochaktuellen Summer School zu uns nach Bochum gekommen ist.“
Die Summer School wurde bislang an der Karlsuniversität in Prag durchgeführt.
Individuen werden gefördert
Die Veranstaltung gehört nun zu den Aktivitäten der UA-Ruhr mit Osteuropa-Bezug. Dieser Schwerpunkt ist auch nach der Umstrukturierung des Büros für Osteuropa/Zentralasien weiterhin von großer Bedeutung. „Die Ruhr-Universität unterscheidet zwischen staatlichen oder politischen Strukturen und Individuen. So musste seit Kriegsbeginn in der Ukraine die Kooperation mit staatlichen russischen Einrichtungen eingestellt werden; dennoch sind uns natürlich alle Menschen auf unserem Campus willkommen, die auf dem Boden unserer freiheitlichen, westlichen Werte stehen und die sich für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte und akademische Freiheit einsetzen“, erläutert Elena Resch, Leiterin des Liaison Office Eastern Europe/Central Asia der UA Ruhr.
Ein Baustein der Internationalisierung
Die Philosophie und Ausrichtung der Summer School passt sehr gut zur Strategie der Internationalisierung an der Ruhr-Universität Bochum, die sich in den vergangenen Jahren deutlich herausgebildet hat. Im Kern geht es um
- das Engagement für die Wahrung der akademischen Freiheit in unterschiedlichen Kontexten,
- das Eintreten für gefährdete, geflüchtete oder vertrieben Zielgruppen und
- das Bemühen, ihnen neue Perspektiven an der Ruhr-Universität zu eröffnen.