Vor gut 13 Jahren startete die Ruhr-Universität Bochum ihre offizielle Kommunikation über Twitter. Nun zieht die Ruhr-Uni sich von der Plattform, die mittlerweile X heißt, zurück. © RUB, Marquard

Social Media Ruhr-Universität verlässt X

Immer mehr Behörden und Stiftungen verlassen den Nachfolger von Twitter. Die Ruhr-Universität macht gleichzeitig einen Neuanfang.

Die Ruhr-Universität wird ihre Aktivität auf der Social-Media-Plattform X, vormals Twitter, einstellen.

„Wir möchten X für die Ruhr-Universität aus verschiedenen Gründen künftig nicht mehr als Kommunikationsweg nutzen. Seit der Übernahme von Twitter durch Elon Musk haben sich zum einen die Inhalte der Plattform verändert, da die Plattform noch weniger als vorher schon gegen Desinformation, Spam und Hass vorgeht. Das spüren wir auch in unserer Kommunikation deutlich“, sagt Hubert Hundt als Leiter der Hochschulkommunikation.

Erste-Hilfe-Leitfaden für Wissenschaftler*innen

In den vergangenen Jahren hat sich der Ton und die Feindlichkeit gegenüber Wissenschaftler*innen und wissenschaftlichen Institutionen zunehmend verschärft und durch Social Media bekommen Auseinandersetzungen deutlich rasantere Dynamiken und Ausmaße.

Sollten Sie in Ihrer Tätigkeit an der Ruhr-Universität angegriffen werden, stehen Ihnen diese Erste-Hilfe-Maßnahmen (PDF-Download) unmittelbar zur Verfügung.

Immer mehr Funktionen kostenpflichtig

„Zum anderen verlassen aus den vorherigen Gründen immer mehr Forscher*innen sowie andere Akteur*innen aus der Wissenschaftswelt die Plattform, sodass das Netzwerk der Ruhr-Universität immer kleiner geworden ist und unsere Kommunikation damit ineffizienter.“ Auch dass X immer mehr Funktionen kostenpflichtig macht, hat zu der Entscheidung beigetragen.

Bereits 2023 haben sich die Kanzlerin der Ruhr-Universität, Christina Reinhardt, sowie der Rektor Martin Paul von X zurückgezogen.

Ab Mai 2024 kommuniziert die Hochschulkommunikation der Ruhr-Universität auf BlueSky als @ruhr-uni-bochum.de.

Über BlueSky

2021 erfand einer der Twitter-Gründer, Jack Dorsey, die Plattform BlueSky. Ebenso wie X, vormals Twitter, ist BlueSky ein Microblogging-Dienst und ähnelt in seiner Funktionsweise und Aufmachung X.

Gängige soziale Netzwerke wie Instagram werden auf zentralen Servern der Anbieter betrieben und sind geschlossene Systeme. Das bedeutet unter anderem: Wer keinen Instagram-Account hat, kann nicht mit den Inhalten auf der Plattform interagieren. Und wer einen Account hat und ihn löscht, verliert den Zugriff auf seine Daten.

BlueSky basiert hingegen auf dem „Authenticated Transfer Protocol“. Dank dieser Technologie können BlueSky-Nutzer*innen ihr Profil auch auf anderen Plattformen nutzen, die ebenfalls auf diesem Protokoll aufgebaut sind – und samt ihrer Daten zu einem anderen Dienst umziehen.

Mit BlueSky macht die Ruhr-Universität ihren ersten Schritt in Richtung Fediverse. Fediverse ist eine Wortkombination aus „Federation“ und „Universe“ und beschreibt ein Netzwerk von verschiedenen, voneinander unabhängigen Diensten.*

Auf BlueSky wird die Hochschulkommunikation vor allem über Wissenschaftsthemen, Hochschulpolitik und über Erfolge der Uni und ihrer Mitglieder berichten sowie Einblicke in das Campusleben geben.

Erfolgreiche Social-Media-Arbeit der Ruhr-Universität

Bereits seit mehr als zehn Jahren ist die Ruhr-Universität Bochum auf verschiedenen Social-Media-Plattformen aktiv und zählt dort zu den erfolgreichsten Hochschulen in Deutschland. Dem Instagram-Account @ruhrunibochum folgen zum Beispiel 43.000 Accounts. Das ist unter deutschen Hochschulen Platz 5.

Neben BlueSky und Instagram nutzt die Ruhr-Uni LinkedIn (78.000 Follower*innen), YouTube (5.900 Abonnentinn*en) und Facebook (57.000 Follower*innen) für ihre Kommunikation über soziale Netzwerke.

Der X-Account der Ruhr-Universität wird nicht gelöscht, sondern deaktiviert, damit er bei Notfällen zur Unterstützung der Krisenkommunikation reaktiviert werden kann.

* Update (12. Juni 2024): In einer vorherigen Version dieses Artikels stand, dass BlueSky Teil des Fediverse und nicht kommerziell sei. Das war eine verkürzte Darstellung und wurde deshalb korrigiert.

Veröffentlicht

Dienstag
11. Juni 2024
09:45 Uhr

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